Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Es wird ständig nachgedruckt und ist ausverkauft. J.Š.
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In Jaspers' Konzeption ist der Mensch nur eine mögliche Existenz, nicht jeder Mensch wird tatsächlich zu einer Existenz: eine Existenz zu werden ist die Aufgabe des Menschen, seine Mission, es ist nicht Teil seiner Gegebenheit, seiner Natur. Gegen diesen Auftrag kann sich jeder Mensch schuldig machen, kann versagen, und zwar auf verschiedene Weise. Das ist das Neue: Das Subjekt ist nicht mehr das, was "ist", was inmitten der Wandelbarkeit des Lebens Bestand hat, sondern jemand, der geschieht, der "wird", der dabei scheitern kann, der nicht nur anderen gegenüber schuldig werden kann, sondern auch sich selbst gegenüber, seiner Berufung zum Dasein gegenüber, der sich die eigene Zukunft versperrt und sich selbst verliert. Jaspers geht sogar noch weiter und behauptet, dass man in Grenzsituationen existent wird und in diesen auch scheitert. Dieser Schiffbruch wird jedoch bereits im Alltag als Übertretung vorbereitet.
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