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Utl.: Ahnungslosigkeit der als Zeugin der Anklage vernommenen Leiterin der österr.Verfassungsschutzabteilung
Wie Medien in den letzten Tagen über den dritten Verhandlungstag berichteten, wertete die Zeugin Sybille G., ein von tschechischen, deutschen und österreichischen Rechtsextremisten beschlossenes Manifest – in dem diese die Aufhebung der Beneš-Dekrete und Entschädigungen für sudetendeutsche Vertriebene forderten – als NS-Wiederbetätigung. Auf Fragen des Strafverteidigers Walter Dohr, ob die Zeugin G. wisse, was die Beneš-Dekrete seien, zeigte sie sich ahnungslos.
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A K T U A L I E Z I E R T
Sehr geehrte Landsleute, liebe Freunde,
Ich sende Ihnen im Anhang eine Übersetzung von drei Artikeln, die nach dem Sudetendeutschen Tag in den tschechischen Zeitungen erschienen sind. Wir haben erlebt, wie Pany und Posselt bestrebt waren, soweit entgegenzukommen, dass sie sogar die Volksgruppe vor den Kopf stoßen und ihr Handeln nur noch als verräterisch, demütigend und beschämend bezeichnet werden darf. Immer waren wir mit dem Wort Lidice konfrontiert, deren Toten von unseren Anführern beweint wurden, ohne an Postelberg, Brünn oder Aussig zu denken, oder diese Verbrechen wirklich zu erwähnen. Nicht einmal eine richtige Forderung an die Tschechische Republik wurde gestellt - mit der Ausnahme des Gesprächsangebotes von Posselt, was man aber kaum als eine Forderung bezeichnen kann. Die SdJ lief die ganze Zeit mit aufgemalten tschechischen Fähnchen auf dem Gesicht herum und wusste nicht, wie sie die älteren und kritischen Landsleute zum Schweigen bringen, oder wie sie sich noch mehr von ihnen distanzieren und abwenden könnte. Man hatte fast schon den Eindruck, die Benes-Dekrete wurden längst aufgehoben und es herrscht die schöne goldene Zukunft, wo alles Unrecht wiedergutgemacht wurde.
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Ein besonders delikates Erbe hinterließ Masaryk. Er nahm 1917 reichlich Unterstützungsgelder des slowakischen Exils in den USA für den „Befreiungskampf“ entgegen, weigerte sich aber bis an sein Lebensende, einen Verwendungsnachweis zu erbringen. Als er 1923 und später mehr als 20 Millionen Kronen seiner Familie, dem Ehepaar Benesch und einer Stiftung übereignete, wunderte sich der Parlamentarier Karel Pergler (1882-1954) über den „plötzlichen Reichtum“ Masaryks und Beneschs und bat um Aufklärung. Die Reaktion war heftig. Pergler wurde unterstellt, gar kein richtiger Tscheche zu sein, weil er bis 1918 im USA-Exil gelebt hatte. Die Folge war sofortige Abschiebung in die Vereinigten Staaten. Vergessen war, daß Pergler bis 1918 Führer der in den USA lebenden Tschechen war und tatkräftig für Masaryks Ziele gearbeitet hatte. Sein 1919 erschienenes Buch „The Czechoslovake State“ bezeugt seine große Vaterlandsliebe.
WITIKOBRIEF Mai 2012
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Mit der Gründung der (Karls-) Universität in Prag (1348) als Reichsuniversität durch Karl IV. wurde ein wesentlicher Grundstein nicht nur für die wissenschaftliche Entwicklung Böhmens und Mährens sondern auch Deutschlands gelegt. Auch in der Neuzeit verdeutlichen Namen bekannter Mediziner / Politikem / Schriftsteller / Erfinder / Theologen, die als Studenten und/oder als Professoren in Prag wirkten (A.Einstein / E.Mach / F.Kafka / M.Brod / C.A.Doppler), welchen Beitrag die seit 1654 in Karl-Ferdinand-Universität umbenannte Hochschule zum europäischen Geistes-/Wirtschafts-/Kulturleben leistete.
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Wie es auch anders gehen konnte, zeigte Finnland, wohin Linus Kather auf Einladung der Amerikaner 1951 eine Studienreise unternahm. Ihn begleiteten weitere Abgeordnete und einige Ministerialbeamte. Finnland musste 1944 ein Gebiet von 43.000 qkm an die Sowjetunion abtreten und 480.000 Karelier aufnehmen. Schon am 5. Mai 1945 lag ein Ausgleichsgesetz vor, das z.B. jedem vertriebenen Bauern wieder einen Hof verschaffte. Dafür mußten nichtvertriebene Bauern schon ab dem 25. Hektar etwas von ihrem Land abgeben. Als Kather den finnischen Parlamentspräsidenten fragte, wie stark die Karelier damals im finnischen Parlament vertreten waren, antwortete dieser stolz: „1945 waren wir alle Karelier!“
WITIKOBRIEF Mai 2012
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