Jan Šinágl angažovaný občan, nezávislý publicista

   

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Citát dne

Karel Havlíček Borovský
26. června r. 1850

KOMUNISMUS znamená v pravém a úplném smyslu bludné učení, že nikdo nemá míti žádné jmění, nýbrž, aby všechno bylo společné, a každý dostával jenom část zaslouženou a potřebnou k jeho výživě. Bez všelikých důkazů a výkladů vidí tedy hned na první pohled každý, že takové učení jest nanejvýš bláznovské, a že se mohlo jen vyrojiti z hlav několika pomatených lidí, kteří by vždy z člověka chtěli učiniti něco buď lepšího neb horšího, ale vždy něco jiného než je člověk.

 


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Jan Šinágl,
předseda SODALES SOLONIS o.s.

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Citov zamek 1283 2008… Die Bevölkerung von Citov hatte es ihnen zu verdanken, dass niemand aus dem Dorf - mit Ausnahme derjenigen, die in Deutschland Zwangsarbeit verrichten mussten – während des zweitenZamek Citov Weltkrieges ums Leben kam. … Beide Söhne wurden getötet: Peter am 24. Januar 1945 in Ostpreussen bei Kaliningrad und Heinrich am 8. Mai 1945 in Zámrsk! … Nicht weniger traurig war auch das Schicksal der weiteren Familienangehörigen. Soldaten, „Partisanen“ und einige lokale Einwohner begannen das Schlossgebäude auszuplündern und seine Einrichtungen zu zerstören. 

***

Die in Mittelmähren gelegene Gemeinde Citov hatte ab Ende der zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts neue Eigentümer. Es handelte sich hierbei um die Familie Pauspertl von Drachenthal, die nach der Aufhebung des Olmützer Dominikanerklosters durch Josef II. (1782) das Gut für 79 590 Gulden erwarb. An der Stelle des alten Barockschlosses hat Tobias Pauspertl (1813 – 1852) in den Jahren 1844 – 1846 durchAnna Navarre Baumeister Ferdinand Rosa aus Kroměříž ein neues Schloss im Empirestil errichten lassen. Dieses steht noch heute und ist ein typisches Beispiel für einen kleineren, ländlichen Herrschaftssitz aus der Mitte des vorletzten Alois NavarreJahrhunderts.

Am 31.10.1869 hat sich die Erbin des Herrengutes Paula Pauspertl von Drachenthal (1850 – 1908) in Wien mit Ritter Alois Hévin de Navarre (1825 -1900) vermählt. Dieser war Angehöriger eines alten französischen Adelsgeschlechtes, das über Deutschland nach Österreich-Ungarn eingewandert war. Alois erlangte den militärischen Grad eines Majors, bekleidete verschiedene militärische Funktionen und war Mitglied der persönlichen Leibgarde von Kaiser Franz Josef I., mit dem er, als der zukünftige Kaiser noch im Rang eines Erzherzoges war, in der zweiten Hälfte der 40er Jahre des 19. Jahrhunderts gemeinsam an Manövern des 3. Dragonerregimentes teilnahm.

Der Ehe zwischen Paula und Alois entstammte der gemeinsame Sohn Paul Hévin de Navarre (1873-1950), der nach dem Besuch der Mittelschule in St. Pölten und der Militärakademien in Wiener Neustadt  und Mährisch Weisskirchen ebenfalls die Laufbahn eines Offiziers in der österreichisch-ungarischen Armee einschlug. Er erreichte dabei den Dienstgrad eines Obersts. Im Jahre 1910 wurde er aus der Armee entlassen. Noch während des ersten Weltkrieges wurde er jedoch wieder zur Armee berufen. Zuvor, am 27.10.1909, hatte er sich dauerhaft in Citov niedergelassen.

Zur Lebenspartnerin von Paul Hévin de Navarre wurde Auguste Gottl (1880-1968), die aus dem ostböhmischen Zámrsk stammte, wo ihr Vater über Schloss und Grossgrundbesitz verfügte. Die Ehe wurde am 23. November 1899 geschlossen und es entsprangen ihr fünf Kinder: Alexandrine (1901-1988), Christiane Auguste (1902-1988), Marianne (22. 3. 1913 – 19. 12. 1913), Heinrich (1918 – 1945) und Peter (1921 – 1945).

In der Zwischenkriegszeit während der ersten Tschechoslowakischen Republik hat sich Alois ganz der Pflege von Schloss und Park verschrieben, sorgte für deren Modernisierung und kümmerte sich insbesondere um die Verwaltung des Grossgrundbesitzes, der mit seinem grossen Hof, den Äckern und Wäldern eine Gesamtfläche von 240,46 ha ausmachte. Zu dieser Zeit war er auch Aktionär der Zuckerfabrik in Brodek bei Přerov und der landwirtschaftlichen Mühlen in Věrovany. Im Rahmen der Entwässerung der Felder und zur Verhinderung von Überschwemmungen hat er den Bau eines Abwassersystems mit 40 000 Kč unterstützt. 

Nicht minder kümmerte sich Paul Hévin de Navarre auch um das Schulwesen in Citov. Als einziger in Mähren hat er nach Vorbild seiner Vorfahren das Patronat über die dortige Volksschule und Kirche ausgeübt und sich hierbei das Recht herausgenommen deren Lehrer bzw. Schulleiter zu bestimmen. Finanziell und materiell hat er sich am Betrieb des Schulgebäudes und anderer Bauten in Citov und dessen Umgebung beteiligt.

Unmittelbar vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges hat er eine Anfrage der Olmützer Zeitung „Mährisches Tagblatt“ ausgeschlagen, seine Erfahrungen aus dem ersten Weltkrieg in einem Zeitungsartikel zu publizieren. Für sich und seine Nachfahren hat er allerdings in der Folge unter dem Titel Kriegserinnerungen ein Traktat verfasst, in welchen er den Unsinn von Kriegen und die Verlogenheit der Politik thematisiert. Das Dokument wurde uns Dank des Familienarchives überliefert. Paul Hévin de Navarre schildert in den Erinnerungen keine Episoden aus dem Schlachtfeld oder das Leben im Schützengraben, sondern beschreibt darin den Wert von wahren Freundschaften aber auch die politische Situation unmittelbar vor dem 12. August 1938, als er den Text verfasst hat. Es handelte sich um seine Lebenserfahrung, die er im Laufe der Zeit erlangt hatte und die er in seinem nicht immer einfachen Leben immer wieder bestätigt sah. Der Schreiber stützte sich dabei nicht nur auf seine eigenen Kriegserfahrungen, sondern auch auf die Erkenntnisse seiner Vorfahren. Seine Betrachtungen schrieb er am Vorabend des „Münchner Verrates“ durch die westlichen Alliierten. Freilich konnte er zu diesem Zeitpunkt das tragische Schicksal seiner beiden Söhne noch nicht erahnen.

Die Familie von Paul Hévin de Navarre war dem Nationalsozialismus nicht zugeneigt, obwohl die beiden Söhne – gezwungenermassen – in der Wehrmacht dienten. Die Bevölkerung von Citov hatte es ihnen zu verdanken, dass niemand aus dem Dorf - mit Ausnahme derjenigen, die in Deutschland Zwangsarbeit verrichten mussten – während des zweiten Weltkrieges ums Leben kam. Im Konzentrationslager waren nur zwei hiesige Bewohner, die jedoch im Jahre 1945 wieder nach Hause zurückkehren konnten. Es ist allgemein bekannt, dass die relative Ruhe der Kriegsjahre vor allem den Informationen zu verdanken war, welche der Besitzer von Schloss und Gut beziehungsweise seine Gattin Auguste sowie Tochter Alexandrine nach jedem Besuch der Gestapo eiligst an den Schulleiter František Hýbl oder den Pfarrer Ladislav Staněk weiterleiteten. Diese wiederum informierten umgehend die betroffene „Täterschaft“. Auf diese Weise wurden im Dorf zahlreiche Menschenleben gerettet.

Auch noch heute finden sich in Citov Zeitzeugen, die versichern, dass das Landgut anstelle der Bewohner Vieh und andere landwirtschaftliche Produkte ablieferte, wodurch die Abgabelast der hiesigen Bauern reduziert werden konnte.

Das lang erwartete Ende des zweiten Weltkrieges im Jahre 1945 durchlebte die Familie Hévin de Navarre in grossem Stress und Trauer. Beide Söhne wurden getötet: Peter am 24. Januar 1945 in Ostpreussen bei Kaliningrad und Heinrich am 8. Mai 1945 in Zámrsk!  

Nicht weniger traurig war auch das Schicksal der weiteren Familienangehörigen. Soldaten, „Partisanen“ und einige lokale Einwohner begannen das Schlossgebäude auszuplündern und seine Einrichtungen zu zerstören. Die Bemühungen der sowjetischen Befehlshaber und der lokalen Autoritäten dem Treiben Einhalt zu gebieten blieben erfolglos. Trotz wiederholter Aufforderungen die enteigneten Sachen zurückzubringen, gelang es nicht das Interieur, Gebäude, den Park und die Gärten zu erhalten.

Auf Grundlage des Präsidentendekretes vom 14.8.1945 wurden Schloss und Landgut konfisziert, die Felder unter Bauern und Landlosen aufgeteilt und das Gebäude des Gutes vorläufig ehemaligen Deputierten zur Verfügung gestellt. Der Kreisnationalausschuss in Přerov ernannte gleichzeitig einen ehemaligen Angestellten der Familie Hévin de Navarre, den Oberförster Ludvík Rédl (1. 5. 1883 -8. 10. 1963), zum Verwalter des Schlosses. Das Schloss wurde für zwei Jahre abgeschlossen. Die Ehegatten Navarre lebte zusammen mit ihrer Tochter Alexandrine bis zum Mai des darauffolgenden Jahres im Haus Nr. 45 von František Kadlčík.

Am 4.5.1946 wurden sie in die amerikanische Zone nach Bayern abgeschoben, wo sie auch starben.

Kurz vor ihrer erzwungenen Abreise haben sie ihr kostbares Familienarchiv, das ihnen noch geblieben war, František Hýbl übergeben. Die Dokumente wurden dieses Jahr nach Absprache mit den Nachkommen der Familie dem Olmützer Kreisarchiv übergeben, wo auch andere Archivalien der Familie aus dem Jahr 1946 lagern.

Mozarts Briefe 14.10.1791

Aus Korespondenz mit dr. František Hýbl

J.Š. 4.3.2021

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