Tschechische Nationale Sozialisten beschmieren Kreuz
kps.Wien, 30 Oktober. Im südmährischen Dobrenz (Dobronin) ist abermals ein Kreuz geschändet worden, das vor einem Jahr für die deutschen Opfer eines Massakers tschechischer Revolutionsgarden errichtet wurde. Anhänger der außerparlamentarischen Tschechischen Nationalen Sozialistischen Partei, die sich auf den ehemaligen tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Benes beruft, beschmierten das Kreuz mit rosa Farbe.
Zugleich errichteten sie 64 Kreuze, die an die tschechischen NS-Opfer der Gegend erinnern sollen. Die nationalen Sozialisten hatten am 28. Oktober in Dobrenz eine Kundgebung anlässlich des tschechischen Nationalfeiertages organisiert. Milan Litavsky, ein Bürger der Ortschaft, auf dessen Initiative das Kreuz errichtet wurde, erstattete Anzeige. Der kommunistische Bürgermeister sagte, es sei diesmal nur bemalt und nicht beschädigt worden. Im März war es von Aktivisten einer „antifaschistischen Initiative“ gefällt worden. In Dobrenz hatte die Polizei im August 2010 ein Massengrab mit den Überresten von mindestens dreizehn ermordeten Deutschen geöffnet. Einer der mutmaßlichen Täter lebe noch, sagte damals der Leiter der polizeilichen Ermittlungen. Nach Angaben Vertriebener aus der ehemaligen deutschen Sprachinsel Iglau hatten betrunkene Rotgardisten am 19. Mai 1945 unter der Führung eines deutschen Kommunisten zum Abschluss einer Siegesfeier deutsche Zivilisten gezwungen, einen Graben auszuheben und sie dann mit Hacken uns Schaufeln erschlagen. In der Ortschaft umgibt eine Mauer des Schweigens die Vorgänge im Mai 1945.“
Artikel in der FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung), 31.10.2011
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