Jan Šinágl angažovaný občan, nezávislý publicista

   

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Citát dne

Karel Havlíček Borovský
26. června r. 1850

KOMUNISMUS znamená v pravém a úplném smyslu bludné učení, že nikdo nemá míti žádné jmění, nýbrž, aby všechno bylo společné, a každý dostával jenom část zaslouženou a potřebnou k jeho výživě. Bez všelikých důkazů a výkladů vidí tedy hned na první pohled každý, že takové učení jest nanejvýš bláznovské, a že se mohlo jen vyrojiti z hlav několika pomatených lidí, kteří by vždy z člověka chtěli učiniti něco buď lepšího neb horšího, ale vždy něco jiného než je člověk.

 


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Jan Šinágl,
předseda SODALES SOLONIS o.s.

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TschechienSommerzeit ist Reisezeit! – Auch Tschechien lockt mit viel versprechenden Ferienangeboten. Manche Urlauber freuen sich einfach nur auf die schöne Landschaft, andere wollen auch etwas über die Geschichte und Kultur unseres Landes erfahren. Wer heute verreisen will, informiert sich vorher im Internet über das Reiseziel. Ich versetze mich in die Lage eines ahnungslosen Touristen und studiere die einschlägigen Internetportale:

 

Ich lese, dass in Tschechien gut und gerne gegessen und Bier getrunken wird und Prag für Touristen ein abwechslungsreiches Kulturprogramm bereit hält. Das kann ich  nur bestätigen. Beim weiteren Lesen werde ich fast erschlagen von endlosen Aufzählungen der Sehenswürdigkeiten und Herrlichkeiten unseres Landes: die berühmte Bäderkultur, die Bergbautradition, Kapuzinerkloster, alte Kirchen, historische Denkmäler, barocke Stadtbrunnen, Brücken u.s.w… und bin erstaunt, dass der berühmte Kräuterschnaps „Becherovka“ und „die Karlsbader Oblaten“ typisch tschechische Produkte sind. Dieses beeindruckende Kulturland muss man einfach besuchen! Etwas stutzig macht mich allerdings, warum die begabten tschechischen Schaffenskünstler namentlich nicht genannt werden. Diese Bescheidenheit passt so gar nicht zu unserer Mentalität...

Bei genauerer Recherche erfahre ich, dass der „Becherovka“ die „Karlsbader Oblate“ keineswegs ureigene tschechische Produkte sind, sondern der Rezeptur traditionsreicher sudetendeutscher Familien entstammen, die nach dem Krieg enteignet und vertrieben wurden.

Über diese Schummelei könnte man noch hinwegsehen. Aber muss man dem Tschechientourist auch den wichtigsten Teil unserer Kulturgeschichte vorenthalten?:

Seit dem 13. Jahrhundert kamen viele Deutsche nach Böhmen, Mähren und Schlesien und haben seither wesentlich zur Kultur unseres  Landes beigetragen. Böhmen hat sich durch das Zusammenwirken von Tschechen und Deutschen zum bedeutendsten mitteleuropäischen Kulturraum im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation entwickelt. Bis 1945 lebten 3,5 Mio Deutsche in unserem Staatsgebiet. Diese Fakten gehören doch in ein Informationsportal!

Stattdessen finde ich allgemeine Formulierungen, wie z.B.: „Tschechien ist ein uraltes Kulturland, in dem Musik, Kunst und Literatur zur höchsten Blüte kamen“.

Und wo ist eine aufschlussreiche Kurzchronik über die Jahre 1919 bis 1945?

Kein Wort über die nationalistische deutschfeindliche Zeit in den Jahren 1919-1938, die so verheerende Auswirkungen für unser Land hatte. Demgegenüber ist die Okkupationszeit ausführlich mit Bildmaterial bestückt und Mittelpunkt der Darstellungen. Über die  Vertreibungsverbrechen an der ansässigen deutschen Bevölkerung Deutschen nach dem 2. Weltkrieg findet man allenfalls bagatellisierende Umschreibungen:

“Befreiung durch die Rote Armee zum Ende des II. Weltkrieges 1945“

„Bezüglich der Frage der Umsiedlung der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei herrschten eine allgemeine Einmütigkeit und die Überzeugung, dass diese Maßnahme notwendig war.“

„Zum Ende des zweiten Weltkrieges übernahmen die Tschechen wieder die Macht im Land. Mit den sogenannten Benes-Dekreten wurden u.a. die Sudetendeutschen aus dem Land vertrieben.“

„Die Tschechische Republik liegt im Herzen Europas, was auch bedeutet, dass ihre Geschichte keineswegs friedlich war. Sie war Gegenstand der Streitigkeiten zwischen Ost und West.“

„Der Erste Weltkrieg eröffnete den Tschechen die Chance für die nationale Unabhängigkeit. Masaryk und Benes gelang es, die Alliierten dafür zu gewinnen.“

Bei einem Portal endet die geschichtliche Darstellung gar am 05. Mai 1945.

Hier nur einige Beispiele der aktuellen Tschechienportale:

www.czech-tourist.de/

http://www.myczechrepublic.com/de/geschichte-tschechien/geschichte-prag.html

http://www.czech.cz/de/Rund-um-CZ/Fakten-uber-CZ/Geschichte

http://www.traveling-world.de/l27c211/Tschechien/Geschichte/

http://rokast.npage.eu/

http://www.czechtourism.com/holiday/In-the-footsteps-of-history.aspx?lang=de-DE&selectedculture=de-DE

http://www.kindernetz.de/infonetz/europa/tschechien/-/id=43808/nid=43808/did=48424/2ov9oq/index.html

http://www.tschechien-online.org/

http://www.mondino.de/tschechien/land_und_leute/

http://www.tschechien-online.org/modules.php?name=Reviews&req=showcontent&id=478

http://www.tabibito.de/tschechien/geschichte.html

http://www.czech-up.com/uebertschechien/geschichte/index.php

Dem Tschechieninteressierten sollte man doch erklären, warum das Verhältnis zwischen  Tschechen und Deutschen bis heute so angespannt ist: Dazu gehört, dass mit der Gründung der Tschechoslowakei im Jahre 1918 die deutsche Sprache nicht als zweite Landessprache anerkannt wurde, obwohl den Deutschen faktisch die gleichen Bürgerrechte, wie den Tschechen eingeräumt wurde. Die Deutschen konnten sich danach nicht mehr voll mit dem tschechoslowakischen Staat  identifizieren. Das war der Anfang vom Ende einer jahrhundertealten böhmischen Kultur. Die Gleichbehandlung der Deutschen hätte die Naziokkupation verhindern können. Zur vollständigen Darstellung gehört auch, dass Präsident Benesch nach dem Krieg Dekrete erließ, die die Grundlage für Enteignung und  Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung waren und deren Ermordungen amnestierten. Ferner, dass das Potsdamer Abkommen im August 1945 eine »geregelte und humane« Aussiedlung vorsah, aber bei dessen Unterzeichnung die Vertreibung bereits weitgehend auf grausamste Weise vollzogen war.

Auch fehlt auf den genannten Informationsportalen die Erwähnung bedeutender deutscher Kulturträger in Böhmen wie z.B.: Marie Ebner Eschenbach, Rainer Maria Rilke, Adalbert Stifter, Balthasar Neumann, Sigmund Freud, Gregor Mende, Gustav Mahler, Christoph Willibald Gluck, Ferdinand Porsche.

Mit entsprechenden Hinweisen könnte ein Tourist heute überall in Tschechien die Spuren der deutschen Kulturleistungen finden. Die tschechische Regierung setzt jedoch alles daran, diese Spuren auszulöschen. Tausende deutsche Dörfer sind in 67 Jahren von der Natur zurückgeholt worden. Nur der aufmerksame Wanderer wird die Grundmauern von deutschen Häusern finden. Viele Tschechen tragen einen deutschen Namen, was auf diese Zeit zurückzuführen ist.

Der Leser erhält lediglich die fehlleitende Information, dass die Tschechen seit 1919 einen eigenen Staat haben, dass ihr Land  1939 von den Nazis besetzt wurde, dass die Tschechen seit 1942 durch das Massaker der Nazis in Lidice an einem unüberwindbaren Schmerz leiden und 1945 von Amerikanern und Russen „befreit“ wurden.

Welchen Sinn macht der mit europäischen Geldern geförderte langjährige deutsch-tschechischen Historikeraustausch, wenn seine Ergebnisse praktisch nicht zur Anwendung kommen!


Jan Šinágl, 26.6.2012

 

Lieber Herr Sinagl,

ich muss Sie wieder einmal loben. Sie haben sorgfältig und umfangreich  Aufklärung geboten, wie interessierte Touristen über Ihr wunderschönes Land fehlinformiert werden, besonders, wenn es um geschichtliche Fakten geht. Alles Deutsche wird so radikal unterschlagen, dass ich über einen holländischen evangelischen Pfarrer erstaunt war, der mit seiner Frau und seinem Kind in meiner vereinsamten und devastierten sudetendeutschen Heimat die Ruhe und die herrliche Natur genoss, wie er sagte. Als ich vor dem Haus mit meinem Fahrzeug anhielt und interessiert schaute, kam er auf mich zu: „Darf ich ihnen helfen?“ Ich sagte Ihm, dieses Haus, für Touristen hergerichtet, war einmal eine einklassige deutsche Volksschule mit einer Wohnung für meinen Großvater, der dort Lehrer war. In diesem Haus ist 1910 meine Mutter geboren. Diese Schule war auch von deutschen Häusern umgeben, von denen die meisten verschwunden sind. Das konnte der studierte Mann nicht glauben, weil in seinem  Werbeprospekt ganz anderes zu lesen war. Ich will ihm zu Gute halten, dass er noch sehr jung war und wahrscheinlich nicht wusste, wo dereinst die Sudetendeutschen zu Hause waren.

Das dürfen Sie gerne veröffentlichen.

Alois Hampel

 

P.S.

E-Mail am 29.6.2012.J.Š.

 

LN_Lenau_Rumunsko_290612

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