Jan Šinágl angažovaný občan, nezávislý publicista

   

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Citát dne

Karel Havlíček Borovský
26. června r. 1850

KOMUNISMUS znamená v pravém a úplném smyslu bludné učení, že nikdo nemá míti žádné jmění, nýbrž, aby všechno bylo společné, a každý dostával jenom část zaslouženou a potřebnou k jeho výživě. Bez všelikých důkazů a výkladů vidí tedy hned na první pohled každý, že takové učení jest nanejvýš bláznovské, a že se mohlo jen vyrojiti z hlav několika pomatených lidí, kteří by vždy z člověka chtěli učiniti něco buď lepšího neb horšího, ale vždy něco jiného než je člověk.

 


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Jan Šinágl,
předseda SODALES SOLONIS o.s.

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(Eine Reaktion auf den Artikel Herrn Ondrej Rycl im Reflex Nr.48, Seite 26 „Auf dem Hintern sitzen bleiben“)

Nach den zwei vollseitigen Artikeln in den Nummern 38 (Hr. Vlk) und 40 (wesentlich besser von Herrn Sajtar) erschien im Reflex Nr.48 ein weiterer Artikel, der allen „Sudetensympathisanten die Sicht öffnen soll“. Weil ich auf die beiden ersteren Artikel reagierte, ohne dass meine Reaktion veröffentlicht wurde, nehme ich an, dem wird  auch diesmal so sein. Es gelingt mir auch zu begreifen, warum dem so sei. Da in der letzten Zeit wiederholt Aufrufe zur „Ausgewogenheit der Geschichtsdeutung“ von offiziellen Stellen erschienen, hält sich damit auch Ihre Zeitschrift den Rücken bedeckt. Auf ihrer Seite steht z.B. auch die stolze Rede der Vorsitzenden des Tschechischen Verbandes der Freiheitskämpfer Frau Andela Dvorakova zum Jahrestag der Gründung der Tschechoslovakischen Republik.

Trotzdem lässt es mich nicht in Ruhe und ich erlaube mir hier eine „kleine Rückmeldung“ wenigstens für die Herren Redakteure.

Hier versuche ich eine kurze Rekapitulation der nur in einer Richtung aufgeblasenen Sache:

1) Wundern wir uns nicht, dass man in der letzten Zeit  über die an Deutschen verübten Nachkriegsmorde zu reden und zu schreiben begann, man konnte doch während mindestens 60 Jahren darüber keinen Mucks von sich geben  und jetzt wird nur ein wenig „gemuckert“ (Mucken war eine spezifische nonverbale Kommunikation der zisterzienser Mönche während ihrer Handarbeiten und der Fastenzeit – siehe Pomuk und Nepomuk Exkurs des gleichen Autors).

 

2) Die Mehrheit derer, die sich in die Sudetenfrage einschaltete, betrachtete die moderne Geschichte als ein Ganzes, also so auch die Vor- und Kriegsschicksale und Ereignisse. Aus diesem Grund ist für sie der 8. Mai 1945 nicht der Beginn der Sudetengeschichte, sondern vielmehr deren Konsequenz.

3) Der Mai 1945 ist aber auch die Grenze zwischen Krieg und Frieden. Falls die brutale Ermordung der deutschen Zivilbevölkerung in der Friedenszeit geschah, kann es nicht endlos entschuldigt werden. Und falls jemand die passierende unbewaffnete deutsche Zivilbevölkerung sinnlos für Profit und Mammon tötete, wäre dies auch während des Krieges unmenschlich. In diesem Fall können wir uns nämlich nicht auf eine nicht bestehende  Rückzahlungspflicht berufen.

4) Ich persönlich mache eine Unterscheidung zu den Fällen, in denen an der Liquidierung der Sudetenbevölkerung und an den Gewalttaten während der Friedenszeit die Macht des neuen Staates beteiligt war (die Armee, die Ordnungspolizei und die Vertreter der Gemeindeverwaltungen). Die Staatsmachtvertreter begründeten oft ihre Taten mit dem Staatsbefehl, sowie mit den Worten der Persönlichkeiten aus der Politik oder dem Heer (Präsident Edvard Benes, General Klapanek u.a.) Sehr oft wurden die Untergeordneten durch ihre Kommandanten zu größerer Rasanz und Brutalität aufgefordert, verführt zum Beispiel durch versprochene materielle  Vorteile oder Dienstgraderhöhung. Und einmal verführt, war schon alles egal, man kannte sie bereits. Manchmal kamen sogar bekannte Künstler, um die Liquidierungsaktionen zu unterstützen (Vítezslav Nedbal nach Landskroun u.ä.)

Von den Fällen der „staatlichen Hinrichtungen“ der Sudetendeutschen Zivilbevölkerung sind die Fälle der privaten Rache wie im Fall Dobronin zu unterscheiden. Die Privatrachen sind eine Angelegenheit der Ortsbevölkerung und es hängt von dieser ab, wie man den konkreten Fall löst. Eine Ausnahme sind Fälle, in denen  die ehemaligen Gestapokonfidenten mit den Morden ihre eigene Haut retten wollten.  (Vraz bei Beroun).

5) Und wieder andere Fälle sind die der beabsichtigten Massenliquidierung der Sudeten Zivilbevölkerung in der Friedenszeit (Postoloprty, Brün, Ústí an der Elbe, Jedlová in der Adlergebirge), die durch ihren Umfang Genozidelemente aufweisen. “Guter Deutscher, toter Deutscher“. Eine Fachkommission des Parlamentes registrierte im Jahr 1947 die Fälle des „Nachkriegsgestapismus“ und hatte vor, diese zu untersuchen und zu lösen. Die Ereignisse des nachfolgenden Jahres vernichteten alle Bemühungen.

Als eine spezielle Kategorie dieser Taten betrachte ich die kriminelle Massenliquidierung der passierenden Deutschen Zivilbevölkerung am Kriegsende durch die „Nationalgäste“ meistens nichttschechoslowakischen Ursprungs.

6)Herr Rycl zählt einzelne Fälle der nazistischen Bestialitäten des Krieges auf. Ich möchte ihn daran erinnern, dass die Massakrierung der Bevölkerung in besetzten Gebieten die Spezialeinheiten SS  und nicht die zivilen Sudetendeutschen taten. Trotzdem muss man festhalten, dass sie ihren Schuldanteil am Krieg haben, die Mehrheit der Sudetendeutschen gab ihre Sympathien an Hitler. Diese Gewissenslast müssen sie selber austragen und die Konsequenz davon war ihre organisierte Ausweisung. Jegliche wilde Ausweisung vor dem Potsdamer Vertrag hat aber keine Berechtigung, bleibt pure Vertreibung und musste erst nachträglich bestätigt werden.

7) Zu diesen Punkten reihe ich noch einen spezifischen ein: Die Sudetendeutschen hinterließen auf unserem Gebiet riesiges Vermögen, das der Tschechoslowakische Staat „erbte“. Wir ließen dieses Vermögen stehlen und devastieren, womit wir den größten Diebstahl in der Tschechoslowakischen Geschichte begingen. Dass der Tschechoslowakische Staat die Behandlung des Vermögens der Sudetendeutschen nicht kontrollierte, nicht führte zur Vermehrung, sondern liess es wegstehlen, das ist das grösste Verbrechen nicht nur an diesem Vermögen, sondern am Staat selber.

8) Die tschechische Redensart „seiner zu seinem“ gilt auch für die Begriffe, die den „Sudetensympathisanten“ von allen Richtungen an den Kopf geworfen werden. Es sind z.B. die These von der Relativierung der Tschechischen Geschichte, die Desinformationskampagne, die Deutungsbegrenzung, die Helfer der Sudetendeutschen und ihre Söldner ; sie werden so zum Gefängnis für diejenigen, die sie gebrauchen und keine Änderung der bestehenden bewährten Erklärungen und Ordnung akzeptieren.

Oft diskutierte ich mit den Augenzeugen des Holocaust, gefangenen Widerstandskämpfern und Kriegsveteranen. Die Mehrheit von ihnen sprach sich gegen eine Nachkriegsvendetta aus. Deshalb habe ich mich entschieden, als Lehrer ihren Standpunkt zu respektieren und meine Schüler gegen die schwarz-weiße Deutung der Geschichte zu führen, sie ständig auf die Gefahr von Missbrauch der Macht durch einzelne oder Gruppen hinzuweisen, damit sie im Stande sind nicht nur den Eintritt einer neuen autokratischen Macht zu erkennen, sondern auch den Wechsel ihres eigenen Denkens in einen Massenpasquill. Nur so werden sie ihre eigene Persönlichkeit bewahren und diesem Land etwas Positives bringen können.

Versuchen wir, bitte, lieber Fragen zu stellen anstatt fortwährend zu streiten.

Gestatten Sie mir mit den Worten Professors Jaroslav Venclik zu schließen, die am besten die Situation erfassen: „Ich war Zeuge von hunderten von Morden und Schlachtungen von Häftlingen, aber keinem von uns käme nach der Befreiung die Idee, sich an den Gefangen zu rächen, geschweige denn an der Zivilbevölkerung“.

Ich danke für die Anhörung.

Petr Zemanek, am Tag der St. Barbara, wenn die Ecken ausgefegt werden.

Der Autor ist in jeder Beziehung ein waschechter Tscheche, oder ein Mährer?

 

Petr Zemánek, 5.9.2010

Übersetzung: Jan Kriz

 


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