Jan Šinágl angažovaný občan, nezávislý publicista

   

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Citát dne

Karel Havlíček Borovský
26. června r. 1850

KOMUNISMUS znamená v pravém a úplném smyslu bludné učení, že nikdo nemá míti žádné jmění, nýbrž, aby všechno bylo společné, a každý dostával jenom část zaslouženou a potřebnou k jeho výživě. Bez všelikých důkazů a výkladů vidí tedy hned na první pohled každý, že takové učení jest nanejvýš bláznovské, a že se mohlo jen vyrojiti z hlav několika pomatených lidí, kteří by vždy z člověka chtěli učiniti něco buď lepšího neb horšího, ale vždy něco jiného než je člověk.

 


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Jan Šinágl,
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Die in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht benachteiligten Regionen Tschechiens bekommen auch Probleme in der Schulausbildung von Kleinkindern zu spüren. Beispielsweise erreichen Fünftklässler in den Regionen Karlsbad / Karlovy Vary und Aussig / Ústí nad Labem spürbar weniger gute Ergebnisse in der Schule als gleichaltrige Kinder in den restlichen Gebieten. Dies geht aus einer unlängst veröffentlichten Erhebung der Tschechischen Schulinspektion hervor.

Die erwähnten Regionen werden nicht nur von der Arbeitslosigkeit und niedrigen Löhnen geplagt, sondern auch von einem niedrigen Bildungsniveau, dessen Leidtragende auch zehnjährige Kinder sind. In einem Mathematik-Test schnitten nur 50,4 % bzw. 53 % der Fünftklässler in Karlsbad und Aussig positiv ab – das liegt unter dem Gesamtdurchschnitt der Republik (59 Prozent). Am besten bestanden haben den Mathematik-Test übrigens Prager Schüler (67 %).

Die Unterschiede in den Testergebnissen fielen bei den Schülern der neunten Klassen sogar noch größer aus. In der Region Karlsbad waren lediglich 44,6 Prozent der Testteilnehmer erfolgreich, in Aussig waren dies 45,1 %. Demgegenüber bewältigten gleichaltrige Schüler aus Prag 57,3 Prozent der im gleichen Mathematik-Test enthaltenen Aufgaben – dies waren leicht überdurchschnittlich viele Kinder, stellt man dieses Ergebnis dem Landesdurchschnitt (50,7 Prozent) gegenüber. Ähnliche Tendenzen wurden auch bei den sonstigen Tests beobachtet.

„Schüler der Karlsbader und Aussiger Region erreichen weniger gute Ergebnisse in den meisten getesteten Schulfächern und Wissensbereichen, wobei dieser Rückstand in den erwähnten zwei Regionen in den gesellschaftlich orientierten Bildungsbereichen sowie im Bereich der Informationskompetenz weniger deutlich ausfällt“, hielten die Schulprüfer in ihrem Bericht fest.

Der Soziologe Libor Prudký – er untersucht seit längerer Zeit problematische Regionen – führt diese Entwicklungen auf das „vererbte soziokulturelle Kapital“ der betroffenen Kinder zurück. „Dieses Erbe ist der Abschiebung der Sudetendeutschen zu verdanken. Danach strömten andere Menschen ins Land, deren Hauptmotiv zumeist ein guter Verdienst für manuelle Schwerstarbeit war. Damals gehörten die Löhne in Brüx / Most beispielsweise überhaupt zu den höchsten im Land. Und auf die Ausbildung kam es hierbei nicht an. Darauf kann die heutige Wirtschaft nicht bauen und dieses System bricht dort zusammen. Junge Menschen sind angesichts der trüben Zukunftsaussichten frustriert“, meint Prudký gegenüber der Zeitung Právo.

Es mangelt an motivierter Lehrkraft

Laut Prudký sind motivierte Lehrer in diesen Regionen langfristig kaum zu halten: „Auch motivierte Lehrer, die dort Fuß fassen, sind unzufrieden.“ Auch Jana Straková von der Pädagogischen Fakultät an der Prager Karls-Universität schlägt in die gleiche Kerbe. Sie analysiert unter anderem auch internationale Tests: „Die Feststellungen der Schulinspektion werden durch andere Untersuchungen untermauert, beispielsweise durch die OECD-Tests. Ergebnisse der internationalen Tests bekräftigen wiederholt, daß tschechische Schulen im Vergleich mit dem Schulwesen in anderen Industrieländern in einem niedrigeren Ausmaß jene Defizite ausgleichen können, die die Kinder sozusagen von Zuhause mitbringen“, meinte sie gegenüber der Právo.

Statistische Erhebungen belegen die enge Verknüpfung des Bildungsniveaus mit wirtschaftlichen und sozialen Problemen. Karlsbad weist neuesten Erfassungen zufolge die niedrigsten durchschnittlichen Bruttomonatslöhne auf (24.812 Kronen, umgerechnet ca. 980 Euro brutto im Monat). Aussig wiederum die höchste Arbeitslosenquote überhaupt, nämlich 5,4 Prozent – und dies mitten in der Konjunktur. Ende des letzten Jahresquartals 2017 betrug die Arbeitslosenquote im Land 2,8 Prozent. Nach Angaben der Volkszählung aus dem Jahre 2011 lebte in den genannten zwei Regionen der zahlenmäßig größte Anteil an Personen im Alter über 15 Jahre, die lediglich einen Pflichtschulabschluß vorweisen konnten bzw. sogar nicht einmal diesen. In Karlsbad waren das 22,4 %, in Aussig 21,7 %.

Auch hier zeigt sich ein spürbarer Unterschied zum Landesdurchschnitt, der 17,6 % beträgt. Ähnlich ergeht es bei der Verteilung der Akademikeranteile, die hier in diesen Regionen mit 7 bzw. 7,6 % deutlich unter dem Landesdurchschnitt (12,5 %) liegen.

Ghettos und Randerscheinungen

Eine unlängst veröffentlichte, von GAC durchgeführte Studie zeigte überdies eine wachsende Zahl von Menschen, die in den sogenannten „sozial abgeschiedenen Kommunen“ leben. In der gesamten Tschechischen Republik verdoppelte sich die Anzahl der Problemzonen zwischen 2006 und 2014 von 310 auf 606, während dieses Wachstum in Karlsbad und Aussig einen wesentlich deutlicheren Anstieg verzeichnete. In der Karlsbader Region verdreifachte sich die Zahl der Problemkommunen auf 61 und diese erfaßten sechs- bis achttausend Personen. In der Aussiger Region zählte man bereits 2006 insgesamt 63 solcher Kommunen, aber schon acht Jahre später stieg ihre Zahl um weitere 26. Heutzutage leben dort 36.000 – 38.500 Menschen.

Prudký ortet die Ursache für die mangelnde Motivation der Jugendlichen hinsichtlich ihrer Ausbildung vor allem in der allgemein trüben Aussichtslage: „Es ist ihnen bewußt, sie seien sozusagen die Letzten und ohne jegliche Perspektive. Was bleibt ihnen unter diesen Umständen übrig, um halbwegs durchkommen zu können? Es ist ein von der Norm abweichendes Verhalten, mit dem sie als Persönlichkeiten auf sich die Aufmerksamkeit lenken wollen, weil sie dort sonst kaum ernst genommen werden.“  Straková bleibt skeptisch hinsichtlich der nachhaltigen Behebung dieser Probleme: „Das Schulwesen allein schafft es nicht, die Probleme der benachteiligten Regionen zu lösen“, meint sie gegenüber der Právo. „Aber gerade in diesen Regionen muß man viel mehr als anderswo darauf achten, daß man gut qualifizierte, motivierte und gut bezahlte Lehrer hinbekommt, denen man entsprechende fachliche Unterstützung zuteil werden läßt, damit sie qualitativ gute Arbeit leisten können.“ Dies sei allerdings ohne Investitionen und weitreichende Schritte nicht realisierbar.

 Das Original erschien auf dem tschechischen Internet-Portal novinky.cz und kann dort auch aufgerufen werden:

 https://www.novinky.cz/domaci/462384-v-chudych-krajich-kulha-i-vzdelavani.html

 

Sudetendeutscher Pressedienst (SdP)

Österreich

 

Wien, am 12. April 2018

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