Der heutige Leserbrief in der FAZ (sh. Anhang) fordert zum Widerspruch heraus.
Hier ein erster Versuch:
Die Tschechen verloren 1620 ihre Souveränität (Niederlage am Weißen Berg). Verschärfend auf ihre Lage wirkte danach sich die religiöse Unduldsamkeit Kaiser Ferdinands II.aus. Darunter litten aber auch die Deutschböhmen. Auf die Politik der Habsburger und damit auch auf die Unterrichtssprache an den Hochschulen hatten die Deutschböhmen keinen Einfluss.
Der Gründung der Henlein-Partei und dem "Anschluss" 1938 ging der 4. März 1919 mit 54 Toten und Hunderten von Verletzten auf sudetendeutscher Seite voraus. Die Errichtung des Protektorats wurde in Berlin beschlossen, wobei Hitler Hachas Bitte, in der Protektoratsverwaltung keine Sudetendeutschen einzusetzen, weitgehend Folge leistete. Als die Gestapo ihre Verhaftungslisten zusammenstellte, "halfen" ihr zwei eingeschleußte Kommunisten mit dem Ergebnis, dass überproportional viele Vertreter des antikommunistischen tschechischen Bürgertums verhaftet und oft auch liquidiert wurden.
Die Sudetendeutsche Partei Henleins pauschal als faschistisch zu bezeichnen, übergeht deren Wurzeln im eher ständestaatlich-katholisch orientierten Kameradschaftsbund. Diese Wurzeln waren 1938/39 auch der Grund für die Verhaftung und Verfolgung fast aller engeren Mitarbeiter Henleins, darunter auch Walter Becher und Walter Brand. Letzterer konnte als Redenschreiber Henleins das KZ erst 1945 wieder verlassen.
Bitte, liebe Landsleute, sucht weitere Gründe, um dem Prof. Zimmermann zu widersprechen!
MfG.
F.Volk
21.11.2018
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