ČESKÉ BUDĚJOVICE Wir haben mit ihnen nichts gemein und wir wehren uns dagegen, dass sie unseren Namen benutzen. Diese Erklärung gab gestern der Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft ab, dem es nicht gefällt, dass in Tschechien ein Verein mit dem Namen Sudetendeutsche Landsmannschaft in Böhmen, Mähren und Schlesien existiert.
Dieser vor anderthalb Jahren gegründeten Vereinigung, die die Aufhebung der Benesch-Dekrete verlangt, wurde zunächst die Registrierung vom Innenministerium verweigert. Gestern entschied jedoch das Stadtgericht in Prag, dass die Verweigerung nicht genügend begründet sei und nochmals untersucht werden müsse. Anstatt dieses Urteil zu begrüßen, distanziert sich die Sudetendeutschen Landsmannschaft von ihren tschechischen Namensvettern.
„Die Sudetendeutsche Landsmannschaft verbietet dieser Organisation die Benutzung ihres Namens," lautet es in der offiziellen Erklärung der Landsmannschaft. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft, mit Sitz in München, möchte sich nicht mit der tschechischen Vereinigung in Verbindung bringen lassen und wünscht daher nicht, dass diese Vereinigung ähnliche Namen und Zeichen gebraucht.
„Mit der Vertretung der Landsmannschaft wurde seit 2003 das Sudetendeutsche Büro in Prag beauftragt,“ sagte der Vorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Deutschland, Franz Pany. Die Landsmannschaft forderte ihre tschechischen Namensvetter bereits zweimal ohne Erfolg zur Änderung ihres Namens auf.
Rechtsschritte zur Durchsetzung ihrer Forderung haben sie aber nicht vor. „Sie könnten es nicht einmal, wenn sie wollten,“ behauptet einer der Gründer der Vereinigung der Sudetendeutschen Landsleute in Tschechien, Tomas Pecina. Nach seiner Meinung sieht die tschechische Rechtsordnung vor, dass zwei Organisationen in Tschechien nicht den gleichen Namen tragen dürfen, wenn sie beide offiziell in Tschechien operieren.
„ Die sudetendeutsche Landsmannschaft hat hier aber keine offizielle Niederlassung. Das Sudetendeutsche Büro ist eine GmbH und keine Vereinigung, insbesondere um keiner Registrierungspflicht zu unterliegen“, sagt Pecina.
Die Tatsache, dass die Leitung der Landsmannschaft mit ihren tschechischen „Kollegen“ nichts zu tun haben will lässt sich für Pecina nur so erklären: „Sie erhalten Geld aus diversen Quellen sowie Beiträge von ihren sudetendeutschen Mitgliedern, ohne bisher konkret etwas durchgesetzt zu haben. Es ist auch nicht erkennbar, dass sie etwas durchsetzen wollen. Man muss also davon auszugehen, dass sie Konkurrenz befürchten und dass es nicht so weiterlaufen könnte wie bisher. “.
Kes LN, 2.4.2011
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