Vor ein paar Tagen feierte Sokol (oder vielleicht besser gesagt die tschechische Sokol-Gemeinschaft) ihr 160-jähriges Bestehen.
Sie war (mit Ausnahme des Verbots unter den Nazis und den Kommunisten) und ist immer noch die am weitesten verbreitete, berühmteste und aus heutiger Sicht ikonische Organisation für Leibesübungen in den tschechischen Ländern; nach ihrem Vorbild wurden unter anderem andere ähnliche Verbände gegründet - schon zu österreichischen Zeiten: der katholische Orel oder, auf der anderen Seite des Spektrums, der atheistisch-proletarische Verband der Arbeiterturnvereine (der zur gleichen Zeit wie der Sokol und der Orel, also auch unter den Kommunisten, verboten wurde).
Die Jubiläumsfeierlichkeiten waren nicht besonders spektakulär, zum einen vielleicht, weil 160 im Dezimalsystem keine besonders runde Zahl ist, zum anderen vielleicht, weil nach dem 40-Millionen-Kronnen-Betrug an der Sokol-Zentrale einfach das Geld dafür fehlte. Leider wurde nicht an die Gründerväter und ihre Zeit erinnert - was ich kurz korrigieren möchte, schon allein deshalb, weil diese Zeit sich in vielerlei Hinsicht nicht nur von der heutigen unterscheidet, sondern auch von der Wahrnehmung, die die Mehrheit von ihr hat.
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