Am Holzkreuz auf der Wiese Budinka bei Dobronin sind zwei äußerst beleidigende Aufschriften aufgetaucht. "Nehmt die Überreste der Faschisten und versaut uns mit ihnen nicht den tschechischen Friedhof “, lautet eine von ihnen. Dabei bezeichnet das Kreuz die Stelle des menschlichen Leidens, wo im Jahre 1945 die Deutschen mit Schaufeln zu Tode geschlagen wurden.
Die zweite Aufschrift ist um nichts versöhnlicher: "Eine schwache Vergeltung für Lidice, Ležáky, Ploštinu, Velké Meziříčí, Třešť und andere." Das Kreuz wurde am zweiten Tage nach der Entdeckung der menschlichen Überreste auf der Wiese bei Dobroninim vergangenen August errichtet – als eine Bezeichnung der Stelle des menschlichen Leidens.
Nach dem Dokumentationsbericht des Deutschen Fritz Hawelka ist es am 19. Mai 1945 bei Dobronin zur Nachkriegsgewalt gegen eine Gruppe der Ortsansässigen deutscher Nationalität gekommen. Der Dokumentationsbericht beschreibt, dass die Deutschen von den Revolutionsgarden mit Schaufeln und Spitzhacken zu Tode geschlagen wurden. Der Zwischenfall wird von Kriminalisten untersucht.
"Es ist Aktion eines hiesigen Schwächling, der durch den demagogischen Kommunismus des Genossen Vlach ausgesprochen beeinflusst ist," glaubt Milan Litavský, der das Kreuz auf der Wiese Budínka im August 2010 errichtet hat.
"Die Aufschrift habe ich schon gesehen. Ich verstehe das als eine Stellungnahme von irgendjemand zu irgendetwas," reagierte gestern der Bürgermeister von Dobronin Jiří Vlach (KSČM). "Ich bin mit dieser Sicht bei älteren Leuten konfrontiert, die die Strapazen des Krieges erlebt haben, oder von ihnen von ihren Eltern gehört haben," fügte er noch hinzu.
Direkt zum Text auf den Tafeln wollte er persönlich keine Stellung nehmen. "jedes Verbrechen soll bestraft werden. Jeder hat das Recht darauf, würdevoll begraben zu werden," bemerkte der Dobroniner Bürgermeister weiter.
Betreffs eines möglichen Denkmals und Grabes auf dem Donroniner Friedhof verhandelt er jetzt mit der deutschen Seite. "Die ersten Vorstellungen waren die, sie in Deutschland zu begraben. Das gesetz über das Bestattungswesen sagt aber, dass die Menschen im Ort begraben werden sollen, wo die Überreste gefunden wurden," ergänzte Vlach.
Er hofft, dass die Angelegenheit bald abgeschlossen wird. "Die Deutschen lebten hier neben den Tschechen lange Jahre in Frieden und Ruhe. Als in den 30er jahren Konrad Henlein an die Macht kam, begannen die Probleme zu kristallisieren," erinnerte Vlach. Er verurteilt jede Form von Gewalt.
Die Historiker sollten nach seiner Meinung sagen, wie viele Deutsche, die angeblich auf der Wiese Budínka getötet wurden, Mitglieder der SS oder NSDAP waren. "Es ist nötig das zu untersuchen und zu dokumentieren," ergänzte Jiří Vlach.
"Demokratische und freie Gesellschaft sollte ohne persönliche Angriffe diskutieren können," reagierte Ondřej Matějka aus der Vereinigung Antikomplex, die sich mit deutsch-tschechischen Beziehungen befasst.
Dobroniner Vertretung wird sich mit der deutsch-tschechischen Angelegenheit an der ihrer Tagung am 21. März befassen.
P.S.
Aktualität: Heute morgen wurde das Kreuz von einem Unbekannten niedergelegt!J.Š. 16.3.2011
Quelle:http://zpravy.idnes.cz/na-kriz-k-pamatce-dobroninske-vrazdy-nekdo-prispendlil-hanlive-napisy-1zi-/krimi.asp?c=A110312_1547695_jihlava-zpravy_ab – 13.3.2011
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