Wie Alfons Mensdorff-Pouilly auf Anweisung des Rüstungskonzerns BAE serienweise Briefkastenfirmen in der Karibik gründete – und mit welchen Tricks Geldzahlungen verschleiert werden sollten.
… Was bisher geschah: Der Rüstungskonzern BAE Systems baut in den 1990er-Jahren ein geheimes Netzwerk von „Beratern“ auf, die über Briefkastenfirmen, Stiftungen und Konten Milliardenbeträge im Umfeld von Waffendeals verteilen. Korruptionsermittler vermuten dahinter Schmiergeldzahlungen in großem Stil. Einer der Berater ist der österreichische Lobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly. Gemeinsam mit seinem Mentor, dem britischen Millionär Tim Landon, entwickelt er rund um die Modernisierung der Luftstreitkräfte in Tschechien, Ungarn und Österreich rege Aktivitäten. …
… Es müssen aber nicht immer geheime Berater sein, über die Geld in Umlauf gebracht wird. Prinz Turki bin Nasser, so etwas wie der Einkaufsleiter der saudischen Luftwaffe, wird etwa über das kleine Reisebüro Travellers World im Londoner Westend gesponsert. Auszug aus der Geschenkeliste, die Turki und seine Familie im Umfeld des Verkaufs von Eurofighter-Kampfjets an das Haus Saud bekommen: ein Mercedes im Wert von 30.000 Dollar, ein Rolls-Royce (Farbe: Pfauenblau) um 175.000 Pfund Sterling. Urlaube in Cancun (41.000 Pfund), Colorado (99.000 Pfund), Mailand (56.000 Pfund). Zum Drüberstreuen übernimmt BAE noch die Kosten für Leihlimousinen (36.000 Pfund), eine gecharterte Yacht (13.000 Pfund) und Leibwächter (14.000 Pfund). Und so weiter.
Abgerechnet wird über eine Firmenkonstruktion, die BAE nach dem Muster von Red Diamond einrichtet: Poseidon Trading Investment Ltd., gegründet am 25. Juni 1999 auf den British Virgin Islands, transferiert insgesamt nicht weniger als eine Milliarde britische Pfund an saudische Würdenträger. …
http://www.profil.at/articles/1238/560/342580/mensdorff-mensdorff-karibik-briefkaesten-zahlungen
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