… Darunter nannte er an erster Stelle „ökonomische Mafias“, die sich am Volksvermögen bereichert hätten, dann die Neonazis, deren Stärkung die demokratische Ordnung gefährden würde. Drittens nannte er Medien, die es auf „Gehirnwäsche“ abgesehen hätten und Kommentatoren beschäftigten, die „über alles schreiben und nichts verstehen“. An dieser Stelle brauste Beifall auf im geladenen Publikum, das mehrheitlich aus Politikern bestand. …
In der Tschechischen Republik hat die Ära Zeman begonnen. Am Freitag wurde der neue Präsident in der Prager Burg vereidigt. Als seine erste Aufgabe nannte er, die politische Szene der Tschechischen Republik „zu beruhigen und zu stabilisieren“.
In der Tschechischen Republik hat die Ära Zeman begonnen. Am Freitag wurde Miloš Zeman im Wladislaw-Saal der Prager Burg von Senatspräsident Milan Stěch als neues Staatsoberhaupt vereidigt. In der Endrunde der Präsidentenwahl hatte Zeman am 26. Januar mit 55 zu 45 Prozent der Stimmen Außenminister Karel Schwarzenberg besiegt. Er sei sich seiner besonderen Verantwortung als erster direkt gewählter Präsident bewusst, sagte Zeman in seiner Antrittsrede.
Als seine erste Aufgabe nannte er, die politische Szene der Tschechischen Republik „zu beruhigen und zu stabilisieren“. Dem Präsidenten komme dabei die Rolle eines Vermittlers und Moderators zu, nicht die eines Richters. Er wolle den „unteren zehn Millionen“ der tschechischen Bevölkerung eine Stimme verleihen, die Privilegierten hätten längst die ihre. Negative Erscheinungen in der Gesellschaft, sagte Zeman, wolle er bekämpfen. Darunter nannte er an erster Stelle „ökonomische Mafias“, die sich am Volksvermögen bereichert hätten, dann die Neonazis, deren Stärkung die demokratische Ordnung gefährden würde. Drittens nannte er Medien, die es auf „Gehirnwäsche“ abgesehen hätten und Kommentatoren beschäftigten, die „über alles schreiben und nichts verstehen“. An dieser Stelle brauste Beifall auf im geladenen Publikum, das mehrheitlich aus Politikern bestand.
Die meisten tschechischen Zeitungen hatten Zeman im Wahlkampf heftig kritisiert und Schwarzenberg unterstützt. Schwarzenberg nahm an der feierlichen Amtseinführung teil, zahlreiche Abgeordnete seiner konservativen TOP 09 hatten die Einladung abgelehnt. Wie seine Vorgänger Havel und Klaus begab sich Zeman nach der feierlichen Inauguration in die Wenzelskapelle des Veitsdoms, wo er vom Olmützer Erzbischof Jan Graubner begrüßt wurde. Graubner vertrat Kardinal Duka, der sich zur Vorbereitung des Konklaves in Rom aufhält. Tschechische Medien erinnerten daran, dass Zeman als Ministerpräsident vor zwölf Jahren dem 953 ermordeten Přemysliden Wenzel (Václav) wegen seiner deutschfreundlichen Haltung noch „Servilität und Kollaboration“ vorgeworfen hatte.
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