Die grauenvollen Tage von Saaz und Postelberg, wo ich Schrecken und Gewalt erlebte, sowie Mord und Totschlag
Von Herrn Gerhard Skalla aus Saaz, Dorndorfergasse 96, als Zeitzeuge
… 6. Juni 1945
Der Tag war ein einziges blutiges Chaos. Er begann damit, dass wir in unserem Stall Morgensport treiben und uns gegenseitig Boxhiebe versetzen mussten. Die Peiniger haben dabei immer wieder mit Gewehrkolben auf uns eingeschlagen. Anschließend wurden wir zu den Leuten in den großen Stall hineingepfercht und sahen grausame Bilder, die uns unvergesslich blieben. Alle Männer dieses Stalles waren rot und blau geschlagen, viele hatten eingeschlagene Stirnen, abgeschlagene Ohren und leere Augenhöhlen. Alle vollen Stunden kamen die Henker zurück und setzten ihr grausames Handwerk fort. Nun wussten wir, dass der Name dieses Stalles, nämlich „Todesblock", voll berechtigt war. Dieses Treiben mussten wir bis zum Abend mit ansehen, dann wurden wir Buben wieder in unseren Stall zurückverlegt. …
… 7. Juni 1945
Wir wurden Zeuge der Ermordung von fünf Buben, die an einer Scheune starben. Verlegung in einen großen Stall, voll gestopft mit etwa 500 Personen. Sitzend mit angewinkelten Füssen mussten wir ausharren und haben so die Nacht verbracht. Unsere Notdurft konnten wir nur im Sitzen verrichten, sodass Ungeziefer massenhaft über uns fiel. Beim geringsten Laut nach draußen wurde gleich scharf in unseren Stall hineingeschossen. Später haben einige von uns den Versand verloren. Wir wurden mit Trinkwasser von den Splittergräben versorgt, mit Leichengeschmack und modrig. …
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