Zur Satzungsänderung konnte ich mich bislang nicht äußern, weil es mir unmöglich war, meiner Empörung in gesitteter Form Ausdruck zu geben.
Nachdem wir im Juli 1945 überfallartig aus unserem Haus in Reichenberg vertrieben worden waren und uns eine miserable, völlig verwanzte Wohnung in einem anderen Stadtteil zugewiesen worden war, wandte sich meine Mutter an das Britische Konsulat in Prag, um sich über unseren rechtlichen Status zu informieren. Meine Eltern lebten seit 1927 in Indien, meine beiden Brüder und ich sind dort geboren und unser Vater befand sich seit Kriegsbeginn in britischer Internierung in Indien. Ohne mit der Wimper zu zucken und auch nur eine Minute Zeit zu verlieren, erteilte der Konsul meinen Brüdern und mir die britische Staatsbürgerschaft und stellte uns – einschließlich unserer Mutter, weil wir minderjährig waren – unter seinen Schutz.
Das entbehrte jeder rechtlichen Grundlage, denn allein die Geburt in einer britischen Kolonie gab niemandem das Recht auf die britische Staatsbürgerschaft, sonst wären ja auch alle Inder Briten gewesen.
Als ich vor einigen Jahren eine englische Journalistin nach ihrer Meinung dazu fragte, formulierte sie es so: Er war vor Ort, er sah was geschah, er konnte in Ihrem Fall helfen und er hat es getan.
Als wir im September 1946 in Bayern ankamen teilte uns das Britische Konsulat in München mit, wir seien jetzt ja in Sicherheit und es gebe keinen Anlass für einen weiteren Schutz. Wir erhielten die deutsche Staatsbürgerschaft.
Jetzt muss ich in der Sudetenpost lesen, dass Herr Posselt seiner Genugtuung über die tschechische Reaktion auf die vermeintliche Satzungsänderung Ausdruck gegeben hat. Hat dieser Mann überhaupt kein Rückgrat?
Und das tschechische Außenamt verkündet gar befriedigt, es sei eine vertrauensbildende Maßnahme!
Diese Aussage ist an Unverfrorenheit nicht zu überbieten. Wir brauchen uns nicht um das Vertrauen der Tschechen zu bemühen. Es ist vielmehr genau umgekehrt. Die Tschechen haben unsere grundlegenden Menschenrechte verletzt. Punkt!
Mehr kann ich dazu nicht schreiben, sonst werde ich ausfällig.
Isa Engelmann
Verona/Italia
-------- Original Message --------
Subject: | Leserbrief |
Date: | Wed, 29 Apr 2015 13:42:35 퍭 |
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To: | Ludwig Peter Tato e-mailová adresa je chráněna před spamboty. Pro její zobrazení musíte mít povolen Javascript. |
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„Charta der Heimatvertriebenen“: Keine Rache und Vergeltung, sondern Recht auf Heimat
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P.S.
Herr Posselt bekommt die Belohnung von der Regierung 18 Millionen Euro für das Museum in München, dann gehen die Prinzipien zur Seite. Ich erhielt die Information, dass ein Buss von der Tschechischen Republik nach Augsburg nicht voll besetzt werden kann. Die Suche nach Passagieren für bestellte Kapazität läuft.
Jan Šinágl, 4.5.2015
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