In der tschechischen Zeitung Lidové noviny (Beilage „Relax“) erschien am 3.9. ein Artikel mit der Überschrift „Durch Turnen zum Patriotismus“.
Die tschechische Turnerorganisation „Sokol“ (Der Falke) sei allgemein durch eine starke Betonung ihrer patriotisch-tschechischen Ausrichtung bekannt. Jüngst bereitete sie sich zur Feier des 200. Geburtstages ihres Gründers Jindřich Fügner vor.
Der Journalist Josef Žídek konzentrierte sich auf die umstrittene nationale Herkunft der beiden Gründer Fügner und Miroslav Tirsch.
Jindřich Fügner wurde am 10. September 1822 als Heinrich Anton Fügner geboren, und zwar in einer wohlhabenden Prager und zugleich deutschen Familie. Das revolutionäre Jahr 1848 hatte bei ihm bewirkt, dass er sich mehr mit der tschechischen Nation als mit der Eigenen verbunden fühlte.
Fügner hat einen anderen Deutschen - Friedrich Tiersch (geboren in Tetschen-Bodenbach / Děčín) kennengelernt, die Beiden wurden zu echten Freunden und Gründern dieser Organisation. Fügner ließ sich jetzt mit dem Vornamen „Jindřich“ titulieren und Tiersch änderte sich zu Miroslav Tyrš.
Das Duo Fügner und Tirsch (Tiersch) trat danach als „reine Tschechen“ auf, obwohl Fügner seiner Tochter Renate noch in späten Jahren verriet, dass er sich in der Wahrheit als „Prager Deutscher“ fühle. Fügners mit Stolz getragenes „Tschechentum“ wirkte in der Öffentlichkeit ziemlich „peinlich“, weil sein Tschechisch bis zum Tod einfach „sehr schlecht“ geblieben ist.
Peter Barton, Prag
P.S..
Ich glaube nicht, dass die Öffentlichkeit Fügners Tschechisch schlecht wahrgenommen hat. Die meisten von ihnen haben ihn sicherlich verstanden und vor allem seine Aktivitäten und seine Unterstützung für Miroslav Tyrš geschätzt. JŠ
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