Jan Šinágl angažovaný občan, nezávislý publicista

   

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Citát dne

Karel Havlíček Borovský
26. června r. 1850

KOMUNISMUS znamená v pravém a úplném smyslu bludné učení, že nikdo nemá míti žádné jmění, nýbrž, aby všechno bylo společné, a každý dostával jenom část zaslouženou a potřebnou k jeho výživě. Bez všelikých důkazů a výkladů vidí tedy hned na první pohled každý, že takové učení jest nanejvýš bláznovské, a že se mohlo jen vyrojiti z hlav několika pomatených lidí, kteří by vždy z člověka chtěli učiniti něco buď lepšího neb horšího, ale vždy něco jiného než je člověk.

 


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„Lepší je být zbytečně vyzbrojen než beze zbraní bezmocný.“

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Jan Šinágl,
předseda SODALES SOLONIS o.s.

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Der 28. September, der Tag der tschechischen Staatlichkeit, liegt hinter uns. Dem Besucher aus dem fernen Land könnte man nur schwer den  Sinn und die Bedeutung dieses Staatsfeiertages erklären. Leicht zu verstehen wäre, dass auch Staaten ihre Feiern haben, ähnlich wie die Menschen. "Ich verstehe", würde der weither gereiste Besucher sagen. "Sie haben einen Staatsfeiertag, weil Ihr Land am 28. September gegründet wurde." "Nicht so ganz ", erklären Sie. "Am 28. ist er zwar entstanden, aber nicht im September sondern im Oktober." "Aha! Dies ist die Folge einer Verschiebung im Kalender, nicht wahr? Ich habe gehört, dass auch in Russland die Oktober-Revolution im November begann."

"Sie irren sich. Der 28. September hat mit der Gründung des Staates  nichts zu tun. Das Datum steht mit Prinz Wenzel, unserem großen König in Verbindung." "Oh ja, ich weiß! Ich sah ihn in Prag in der Vorhalle des  Kinos Lucerna als Statue, auf dem Bauch eines an den Beinen aufgehängten toten Pferdes sitzend!" "Sie haben Recht, genau diese Statue stellt Fürst Wenzel dar. Aber wir haben auch eine würdigere Version, nur einen kurzen Spaziergang von Ihrem Kino Lucerna entfernt, auf dem Wenzelsplatz. Dort sitzt der Fürst richtig, also auf dem Rücken, und der Platz ist nach ihm benannt."

"Ich erinnere mich. Die schöne Statue vor dem Nationalmuseum. Ich sah dort Leute Blumen niederlegen. Sie  verehren ihn, nicht wahr?" "Ja, seit über tausend Jahren." "Amazing! So erinnert dieser Feiertag an seine Geburt, nicht wahr?" "Nein, es ist der Jahrestag an dem Fürst Wenzel  getötet wurde." "Zum Teufel!" Der ausländische Besucher ist entsetzt. "Natürlich, im zehnten Jahrhundert herrschten bei uns grausame  Zeiten! Der Fürst auf der Statue wird ja auch mit einem Speer in der Hand dargestellt." "Ja, eine grausame Zeit. Wir hatten ständig Auseinandersetzungen mit den Nachbarn. Damals war es schwierig, aber heute liegt an unserer westlichen Grenze  Deutschland."

"Also, sie kämpften gegen die Deutschen?" "Ganz genau." "Ein braver Mann, zu Recht, feiern sie ihn!  Das Erlangen der Staatlichkeit neben so großen, zahlreichen und mächtigen Nachbarn ist eine verdienstvolle Leistung." "Wissen Sie", antworten Sie, nicht ohne eine gewisse  Verlegenheit, "es war doch ein wenig  komplizierter. Natürlich gab es die Kriege. Nun, schließlich kam es so, dass die Bayern und Sachsen nach Böhmen fielen und Vaclav sich ihnen unterwarf." "Er hat sich unterworfen?“, wundert sich der Besucher. "Man weiß nicht genau, wie es war, aber unser großer Historiker Palacký erklärte, dass er mit den Deutschen vereinbarte, an sie einen Tribut von 500 Talenten Silber und 120 Ochsen zu richten. Sicher ist, dass seit dieser Zeit die Deutschen unseren tschechischen Staat anerkennnen."

"Ich fange an zu begreifen. Nur verstehe ich nicht, warum die Deutschen ihren Prinzen getötet haben, als er sich aufmachte und bezahlte." "Den Prinzen tötete sein jüngerer Bruder Boleslav. Er wurde doch Boleslav der Grausame genannt". "Oops! Dann war Euer Staat aber ruiniert!"

"Nein, überhaupt nicht, Boleslav übernahm Vaclavs Regierung, führte die Truppen und besiegte im Westen die Deutschen, im Osten die Ungarn und beschlagnahmte Schlesien, Krakau und Mähren."

Der Besucher wird nachdenklich. "Es war eine grausame Zeit", sagte er nach einer Weile, "aber warum feiern Sie nicht den draufgängerischen, erfolgreichen Herrscher und ziehen seinen schwachen Bruder vor?" Die einzig plausible Antwort lautet: "Weil wir in Böhmen sind".

 

Das letzte Wort, LN (Volkszeitung), 1.10.2012, Ondřej Neff

 

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