Ich wollte am 10. Oktober 2012 an der Pressekonferenz der Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik auf der Prager Burg teilnehmen. Die ordnungsgemäße Akkreditierung verlief ohne Probleme. Was dann jedoch folgte, erinnert an die Praktiken der totalitären Zeiten. Unten können Sie sich die Audio-Aufzeichnungen von der Burg und die fragwürdigen Äußerungen des Präsidenten Václav Klaus anhören. Zusätzlich können sie den soeben an Präsident Vaclav Klaus abgeschickten Brief lesen, von dem seine engsten Mitarbeiter Ladislav Jakl, Petr Hájek und Jiří Weigl eine Kopie erhalten haben. Dieser Artikel und der Brief wurden ins Deutsche übersetzt, um die ausländischen Medien zu informieren.
Gefährlicher Journalist auf der Prager Burg durch Anordnung eines Unbekannten aufgehalten – I. Teil 10.10.2012
Gefährlicher Journalist auf der Prager Burg durch Anordung eines Unbekannten aufgehalten – II. Teil 10.10.2012
Brief von Jan Šinágl an Präsident Václav Klaus – 12.10.2012
Dokumente, die ich am gleichen Tag in der Poststelle der Prager Burg für den Präsidenten Václav Klaus abgegeben habe:
Pressenachricht Sudetendeutsche Landsmanschaft in Böhmen, Mähren und Schlesien – Juni 2011
Sudetendeutsche in aller Welt – Genocidum und Vertreibung aus der Heimat .
Die Medien referierten in erster Linie über Lidice. Václav Klaus wurde bei dieser Begegnung von ca. 100 Bodyguards bewacht, wie die Medien berichteten. Ein Beispiel für traditionelle tschechische Haltung – von Wand zu Wand, von einem Extrem ins andere. In den Schlagzeilen des Tages der abendlichen Hauptnachrichten des öffentlichen Senders ČT1 wurde dieser Besuch zunächst nicht erwähnt. Erst nach ca. 15 Minuten erfolgte lediglich ein knapper Bericht. Das war erstaunlich, angesichts der Tatsache, dass es sich um den Besuch des Präsidenten des größten und wirtschaftlich stärksten Landes der EU handelte. Auf der Web des ČT1 müssen Sie lange suchen, bevor Sie die Videoaufzeichnung der gesamten Pressekonferenz finden. Es lohnt sich die ganze Pressekonferenz anzuschauen und mit dem Inhalt der Medienberichte zu vergleichen, um entscheiden zu können, ob es sich nur um ein nebensächliches Ereignis handelte.
Ich empfehle vor allem auf zwei Fragen mit den darauf folgenden Antworten der beiden Präsidenten zu achten. Die erste Frage kam von der langjährigen Deutschlandkorrespondentin Hana Scharfová (11:10 min.) vom ČT1. Es folgte eine zweite Frage von Zilke Engel von Broadcasting Group ABB (29:40 min.), der wissen wollte, ob Václav Klaus bereit wäre, eine ähnliche Geste gegenüber den unschuldigen Sudetendeutschen zu machen wie sie Joachim Gauck gegenüber den unschuldigen Opfern von Lidice zeigte. Es war nicht zu übersehen, dass Vaclav Klaus bei dieser Frage nervös wurde. Machen Sie sich ein eigenes Bild von seiner "Antwort".
Jan Šinágl, 11.10.2012
Tschechischer Präsident
Herr Klaus ist eine kreative Person mit guter Ausbildung, die durch jahrelange Erfahrung die Weisheit eines Staatsmannes nicht erlangt hat.
Karel Mrzílek
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