Das Gebiet von Kyjov war vor Jahrhunderten wohl eines der wichtigsten Zentren des germanischen Stammes der Langobarden in Mitteleuropa. Erst vor zwei Jahren entdeckten Archäologen unerwartet in dieser Ortschaft eine Stelle mit 240 Gräbern von Langobarden, sagt der leitende Forscher Jaromir Šmerda. Das war buchstäblich eine wissenschaftliche Sensation. An der Stelle, wo später ein Businesscenter entstand, entdeckten Archäologen eine große Grabstätte aus dem späten sechsten Jahrhundert. "Niemand hätte in Mähren einen solch großen Fund vermutet, der auf die Langobarden zurück zu führen ist. Sie kamen aus den germanischen Gebieten und später vorwiegend aus Norditalien.
Die Langobarden bleiben für uns ein großes Geheimnis, das wir hoffentlich mit der Zeit entschlüsseln können", sagt der Archäologe. Nach bisherigen Erkenntnissen zogen die Langobarden während der Völkerwanderung im Jahre 568 aus dem Karpatenbecken in den Norden von Italien. Die Forschungsergebnisse in Kyjov zeigen jedoch, dass ein Teil von ihnen wahrscheinlich in Mitteleuropa geblieben ist. Anhand der Gräbern kann man deutlich erkenen, dass diese Gemeinschaft die aristokratische Schicht bildete.
ČRo 19.11.2012 (Tschechischer Rundfunk)
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