Utl.: Pravo berichtete am 15.6. um die schwierigen Bemühungen des Ordens
Der Deutsche Orden hat die Burg Busau zuerst 1938 verloren und zwar wegen der feindseligen Einstellung zum Deutschen Reich. Danach nach dem 2.Weltkrieg nochmals, diesmal auf Grundlage der Beneš-Dekrete.
Heute sei vergessen, dass der Hochmeister des Deutschen Ordens und sein Nachfolger seit 1945 immer noch in der Vertreibung in Wien residieren, betonte Professor Rudolf Grulich bei einem der Gespräche über Orden im Haus Königstein in Nidda. Sitz dieses alten Ritterordens war das Schloss im österr.-schlesischen Freudenthal, seit der Orden seinen Sitz in Mergentheim durch die Säkularisation im Reich verlor und nur noch in den Habsburgergebieten in Schlesien, Südtirol und in der Untersteiermark und der Krain weiterlebte. Von den Nationalsozialisten 1938 aufgelöst, erstand der Orden 1945 in Österreich wieder, aber nicht mehr in der Tschechoslowakei, da ihn die neue Regierung in Prag nicht mehr zuließ, sondern alle Ordensangehörige vertrieb. Im Schematismus der Erzdiözese Olmütz wurde er 1946 noch genannt, aber mit dem, nach den Worten Grulichs, Geist von Beneš atmenden Zusatz „Omnes sacerdotes huius ordinis remoti vel removendi sunt d. h. Alle Priester dieses Ordens sind zurückgebracht worden oder sind zurückzubringen! Wohin? fragte Grulich: „Seit 1204 war der Orden bereits in Troppau ansässig!“ Diese unmenschliche Verniedlichung der Vertreibung durch die Kirche sei ebenso unwahr und verlogen wie das Wort „odsun“ (Abschub).
Der Orden hatte auch in der Tschechoslowakischen Republik bedeutende Besitzungen. In der Zeit des Großdeutschen Reiches wurde der Orden durch NS-Stellen enteignet. Trotzdem wurden nach dem 2. Weltkrieg die Ordensbesitzungen – wie Burg Busau – nach den Beneš-Dekreten enteignet und nicht dem seit 1991 in der CR wieder wirkenden Orden, zurückerstattet.
Die Burg Busau gehörte tatsächlich von 1696 bis 1.10.1939 dem Orden. Das tschechische Gericht hatte sich darauf berufen, dass der Orden 1938 aufgelöst wurde und die Ordensmitglieder die CSR verlassen hätten!
Dazu ergänzt Bundesobmann Gerhard Zeihsel „dass der Deutsche Orden schon am 1.9.1938 durch das NS-Regime aufgelöst und enteignet wurde. Daher ist die Enteignung durch die ČSR nach den Beneš-Dekreten rechtswidrig erfolgt, denn NS-Gegner sind nicht unter die Benešdekrete gefallen!
Die zweite Enteignung ist auch der Grund, warum sich der Orden so schwer tut, sein Eigentum nach jahrelangen Bemühungen zurück zubekommen und hier geht es nicht nur um die Burg „Busau“.
Die Bemühungen um die Rückgabe des konfiszierten Eigentums will der Orden auch weiterhin fortsetzen, berichtete „Pravo“.
Sudetendeutscher Pressedienst (SdP)
Österreich
Wien/Prag, am 20.Juni 2016
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