Sehr geehrter Herr Präsident,
die Missverständnisse bezüglich meiner Person, meiner Position und meiner Stellungnahme sind der Grund, weshalb ich mich aus der Geschäftführung unserer Betriebe zurückgezogen habe. Ich habe mich dazu entschlossen, um die Löschung aus der Schwarzen Liste zu ermöglichen und damit auch unsere Nachkommen von dieser Demütigung zu befreien. Ich erwäge, mich für einige Zeit in Brasilien niederlassen, um meine Zeit und Kraft dem Ausbau mehrerer Gesellschaften zu widmen, die wir dort erworben haben. Der Erwerb war unter anderem einer der lächerlichen Gründe, die die zur Aufnahme in die schwarze Liste geführt haben und die ich nie richtig erklären und begründen durfte. Ich werde mich weiterhin um die Löschung aus der schwarzen Liste bemühen, auch für die anderen Gesellschaften und werde für die Diskreditierung unseres guten Namens kämpfen. Es sei Ihnen versichert, und Sie wissen es mindestens seit Dezember 1938, dass ich und meine Betriebe zu Ihrer Disposition stehen.
Inzwischen redet man in Patriotenkreisen sehr enttäuscht über uns und mich, aber am Ende werden sich alle davon überzeugen können, dass ich für unser Volk im besten Sinne gehandelt habe.
In meiner neuen Stellung bezüglich unserer amerikanischen Gesellschaften, habe ich angeordnet, dass alle Gewinne an die CSR abzugeben sind. In der gleichen Weise, wie es bezüglich der Betriebe in England und Frankreich sowie in deren Kolonien gehandhabt wird, wie ich es bereits im Oktober 1939 angeordnet habe.
Möglicherweise wissen Sie, vielleicht auch nicht, dass dies durch unsere Leute, die sich für die größten Patrioten halten und bereit sind mit der schwarzen Liste gegen uns zu operieren, vereiltet oder verhindert wurde und ich somit gegen ihren Widerstand völlig machtlos bin. Nähere Informationen kann Ihnen Herr Frantisek Kraus geben, der durch seine Bemühung, meinen Anordnungen Folge zu leisten, beinahe in einem englischen Konzentrationslager gelandet wäre.
Wenn ich bislang der CSR keine Gewinne der amerikanischen Gesellschaften übermittelt habe, so lag es allein daran, dass die Gesellschaften keine Gewinne zu verzeichnen hatte.
Heute sind sie jedoch schon soweit, Gewinne abzuwerfen, sie könnten es sogar noch mehr, wenn sie nicht durch die Wirkung der Schwarzen Liste gebremst würden.
Ich weiß, dass Sie Schritte für unsere Rehabilitation unternommen haben. Schon diese Tatsache zeigt, dass sie zu Recht das Vertrauen nicht verloren haben. Obwohl noch kein positives Resultat vorliegt, danke ich Ihnen jetzt schon recht herzlich für Ihr entgegengebrachtes Vertrauen und Tätigwerden.
Schließlich möchte ich Ihnen danken und meine Hochachtung aussprechen für Ihre Arbeit zum Wohl des Volkes, um das wir uns beide, jeder auf seine Art, fleißig bemühen und anzunehmen.
Hochachtungsvoll Ihr ergebener
Jan Antonín Baťa
m. e. H.
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