… der für Entwicklung und Inhalt zuständige Programmdirektor, Herr Jan Maxa, hat sich auf Ersuchen des Rates des Tschechischen Fernsehens zu ihrer Beschwerde wie folgt geäußert:
Rada České televize
Kavčí Hory
140 70 Praha 4
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Geehrter Herr
Jan Šinágl
SODALES SOLONIS o.s.
Nejedlých 335
267 53 Žebrák
Prag, den 19. Oktober 2012
Nr. 270/2012
Geehrter Herr,
der für Entwicklung und Inhalt zuständige Programmdirektor, Herr Jan Maxa, hat sich auf Ersuchen des Rates des Tschechischen Fernsehens zu ihrer Beschwerde wie folgt geäußert:
Der Dokumentarfilm "Mein Kroj" wurde in der Kulturwelt für seinen Mut - Schuss in die eigenen Reihen – ausgezeichnet und zwar deshalb, weil er sich nicht hinter höflichen Sprüchen versteckt, sondern seine eigene Haut zu Markte trägt. Herr Dusek, der aus einer gemischten Sudetenfamilie stammt, konkret aus Ceska Lipa, ist ein Mann, dem man nur schwer die Unkenntnis der historischen Zusammenhänge unterstellen kann und der sich als Mensch und Bürger, aber auch als Regisseur wundert, wie es dazu kam, dass in einem Rathaus auf dem Gebiet, das von Sudetendeutschen besiedelt war, eine tschechische Volkstracht gefunden wurde. Aber auch als Regisseur vermittelt er dem Zuschauer durch seine Person, mittels seiner nationalen Tracht, wie peinlich es ist, wenn jemand, sei es ein Volk oder nur ein Mensch, versucht die Welt von einer falschen Identität zu überzeugen.
Eine solche Ansicht ist selbstverständlich kontrovers. Wäre sie es nicht, so hätte der Dokumentarfilm seinen Zweck verfehlt. Die Dramaturgie des CT hat hinter der Realisierung gestanden, weil sie die Ansicht vertrat, dass die provokante Einstellung des Regisseurs zwar nicht für Jedermann verdaubar sei, eine freie Gesellschaft aber Einiges an Übertreibung zulassen oder gar akzeptieren kann.
Zu ergänzen wäre noch, dass wir von keinem Sudetendeutschen oder gar sudetendeutschen Verein Reaktionen wie die Ihre erhalten haben, obwohl Herr Dusek auf dem sudetendeutschen Treffen getestet hat, ob er mit seiner künstlichen Tracht, mit der er seine Geburtsstadt Ceska Lipa präsentierte, bestehen kann.
Wir bedanken uns hiermit für Ihre Meinung, haben Respekt vor Ihrer Bürgerposition, können jedoch Ihrer Bitte um Entschuldigung nicht entsprechen.
Der Rat der CT kam nach Überprüfung des kritisierten Falls zu dem Schluss, dass die Erklärung des Direktors Maxa ausreichend und akzeptabel ist, was bei Ihnen aber vermutlich keine Zustimmung findet.
Mit freundlichem Gruß
Doc. PhDr. Milan Uhde
Vorsitzender Rat CT
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