Jan Šinágl angažovaný občan, nezávislý publicista

   

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Citát dne

Karel Havlíček Borovský
26. června r. 1850

KOMUNISMUS znamená v pravém a úplném smyslu bludné učení, že nikdo nemá míti žádné jmění, nýbrž, aby všechno bylo společné, a každý dostával jenom část zaslouženou a potřebnou k jeho výživě. Bez všelikých důkazů a výkladů vidí tedy hned na první pohled každý, že takové učení jest nanejvýš bláznovské, a že se mohlo jen vyrojiti z hlav několika pomatených lidí, kteří by vždy z člověka chtěli učiniti něco buď lepšího neb horšího, ale vždy něco jiného než je člověk.

 


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Jan Šinágl,
předseda SODALES SOLONIS o.s.

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Necas_Seehofer_Mnichov_21.2.2013In einer historischen Rede hat Tschechiens Premier Necas im Bayerischen Landtag für den Ausbau der Beziehungen zwischen Bayern und seinem Land geworben. Die gemeinsame Vergangenheit verpflichte zu einer gemeinsamen Zukunft. Es war eine emotionale Rede, die der tschechische Premier vor den bayerischen Abgeordneten gehalten hat. Necas sprach von einer Schicksalsgemeinschaft. Es war die erste Rede eines Regierungschefs aus dem Nachbarland. Necas nahm in seiner Rede auch auf die Vertreibung der Sudetendeutschen im Zweiten Weltkrieg Bezug.

"Wir bedauern, dass durch die Vertreibung und zwangsweise Aussiedlung der Sudetendeutschen nach Kriegsende aus der ehemaligen Tschechoslowakei, die Enteignung und Ausbürgerung unschuldigen Menschen viel Leid und Unrecht angetan wurde."

Petr Necas im Bayerischen Landtag

Frühere Eigentumsverhältnisse könnten jedoch nicht wiederhergestellt werden, so Necas weiter. Nach dem Ende seiner Rede applaudierten die Abgeordneten dem tschechischen Premier stehend. Ministerpräsident Seehofer reichte Necas demonstrativ die Hand.

Stamm: "Historischer Augenblick"

Landtagspräsidentin Barbara Stamm bezeichnete den Auftritt von Necas als einen historischen Augenblick. "Nach Jahrzehnten der Trennung, der Sprachlosigkeit und der Vorurteile auf beiden Seiten haben wir wieder zu einem freundschaftlichen Miteinander gefunden", sagte Stamm. Das sei ein Glück für beide Völker. Zuvor hatte die Landtagspräsidentin betont, dass das Eis zwischen Bayern und Tschechien geschmolzen sei.

Sie dankte Necas und Ministerpräsident Seehofer, dass sie den Weg der Freudschaft eingeschlagen hätten. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte Necas' Reise bereits am Mittwoch als "sehr historisch und sehr gut" bezeichnet. Unmittelbar vor dem Treffen hatte Seehofer gegenüber dem Bayerischen Rundfunk im Hinblick auf strittigen Fragen zu den Sudetendeutschen und den Benes-Dekreten erklärt:

"Wir werden die Geschichte in diesem Punkt in einigen Jahren neu schreiben können, weil wir angefangen haben mit guter Nachbarschaft und Freundschaft."

Ministerpräsident Seehofer

Sudetendeutschen begrüßen Necas Worte

Auf Zustimmung und Lob stieß die Rede des tschechischen Regierungschefs auch bei der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Ihr oberster Repräsentant, Bernd Posselt verwies darauf, dass Necas ausdrücklich von Vertreibung gesprochen habe. Es sei eine mutige Rede gewesen.

Schweres Erbe

Prag ist München geografisch näher als jede andere europäische Hauptstadt. Doch über Jahrzehnte hat der Streit um die Vertreibung der Sudetendeutschen die Beziehungen zwischen Bayern und Tschechien belastet. Kurz vor Weihnachten 2010 war mit Horst Seehofer erstmals ein bayerischer Ministerpräsident offiziell nach Prag gereist.

Inzwischen sind sich beide Seiten informell einig, dass das Thema entschärft wird - auch wenn die tschechische Regierung die langjährige CSU-Forderung nach einer Aufhebung der Benes-Dekrete nie erfüllt hat. Die Dekrete waren die Grundlage für die Ausweisung der deutschen und ungarischen Bevölkerung aus der früheren Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg.

 

http://www.br.de/nachrichten/tschechien-ministerpraesident-necas-100.html - mit Videos!

* * *

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/muenchen-die-normalitaet-ist-der-historische-augenblick-12089472.html

Mehr Normalität hätte nicht sein können an diesem bayerisch-tschechischen Tag. Dazu gehörte auch, dass es der tschechische Ministerpräsident bei einem kurzen Hinweis belassen konnte, dass Bayern für sein Land der drittgrößte Handelspartner sei, bedeutender als die Vereinigten Staaten oder Frankreich. Solche Vergleiche genügen, um in München in der Beliebtheitsskala ganz nach oben zu rücken. Seehofer konnte verschmerzen, dass Nečas die „positive Bedeutung“ der Kernenergie rühmte, an deren „maximalen Sicherheit“ sein Land „absolut interessiert“ sei. Dass Seehofer unter maximaler Sicherheit abschalten, Nečas einschalten versteht, störte nicht weiter. Nur die Grünen legten pflichtgemäß die Stirn in Falten, bevor sie Nečas applaudierten - auch soweit herrschte Normalität.

P.S.

Für D-Leser ist wichtig, dass sie den Link schnell finden und die Rede nochmal anschauen können mit D-Übersetzung. Viele Deutschen wussten z.B. garnicht, dass Necas in München war. Es wurde nur in den bayerischen Nachrichten darüber berichtet. So kann man den Film finden:

Bei Google eingeben:

"Bayerisches Fernsehen", dann

"Mediathek" anklicken, dann

"Video", dann

oben im Reiter "Do", dann

das Bild "Landtag Live" anklicken

* * *

Der rigorose Ausschluss von Restitutionsansprüchen und Strafverfolgungsmöglichkeiten ist natürlich auch nach 68 Jahren immer noch ein Zeichen der Diskriminierung, welches sich nicht schönreden lässt. Dennoch, Nečas Rede ging weit über die üblichen Floskeln hinaus. Erstaunlich ausführlich sprach er über gemeinsame Identität von deutschen und tschechischen Böhmen und deren Kulturleistungen, wie etwa die berühmte Glas- und Bierbraukunst. Die Erwähnung letzterer Gemeinsamkeit zauberte schlagartig ein Lächeln in die Gesichter der Zuhörer und bezeugte gleiche Vorlieben und Mentalitätsverbundenheit. Das tat der Veranstaltung gut. Auch war es positiv, dass Nečas auf die diskriminierende Bezeichnung „Sudetendeutsche“ verzichtete und erstmals von „Landsleuten“ sprach. Gern hätte man sich von Nečas noch einen versöhnlichen Blick nach oben auf die Empore gewünscht, wo Bernd Posselt, der Sprecher der Sudetendeutschen Landmannschaft, gespannt zuhörte. Immerhin hatte dieser Mann in den letzten Wochen für seine Landmannschaft äußerst verletzende Wahlkampfparolen zu hören bekommen und danach seine versöhnliche Hand dennoch nicht zurückgezogen. Auch ist er unermüdlicher Wegbereiter deutsch-tschechischer Begegnungen. Vielleicht war es nur die ungünstige Kameraführung, die uns Nečas’ Blick nach oben verwehrte. Wie auch immer, unter dem Strich, muss man diesen Besuch aus Tschechien als positives Signal bewerten. Jetzt darf man erwarten, dass Nečas Worten Taten folgen. Das könnte zum Beispiel das Anbringen zweisprachiger historisch korrekter Beschilderungen in Tschechien sein.

 

Jan Šinágl, 22.2.2013

 

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