Jan Šinágl angažovaný občan, nezávislý publicista

   

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Citát dne

Karel Havlíček Borovský
26. června r. 1850

KOMUNISMUS znamená v pravém a úplném smyslu bludné učení, že nikdo nemá míti žádné jmění, nýbrž, aby všechno bylo společné, a každý dostával jenom část zaslouženou a potřebnou k jeho výživě. Bez všelikých důkazů a výkladů vidí tedy hned na první pohled každý, že takové učení jest nanejvýš bláznovské, a že se mohlo jen vyrojiti z hlav několika pomatených lidí, kteří by vždy z člověka chtěli učiniti něco buď lepšího neb horšího, ale vždy něco jiného než je člověk.

 


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Jan Šinágl,
předseda SODALES SOLONIS o.s.

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Becherplatz

Der wunderschöne Becherplatz in Karlsbad weckt aufgrund der deutschen Namensbezeichnung alte Leidenschaften und Verhaltensmuster.

Wieder zeigen wir der Welt unsere Engstirnigkeit und unseren Provinzialismus. Die Platzbezeichnung, die auf den Namen des deutschen Erfinders des berühmten Kräuterlikörs "Becherovka" zurückzuführen ist, mobilisiert Opfer des Nationalsozialismus, so als stünde die Stadt kurz vor einer erneuten Naziokkupation. Es stört sie die deutschsprachige Namensgebung.  Dass man in Karlsbad mittlerweile in Hülle und Fülle russische Aufschriften findet, stört überraschenderweise niemanden? Skandalös ist allerdings, dass Radio Prag auf seiner Website über die Ereignisse rund um Becherplatz ausführlich in Russisch, nicht aber in Deutsch berichtet, zumal es um die Erinnerung an einen "deutschen" Likörfabrikanten geht. Hat sich der russische Einfluss bereits auch im tschechischen Radio breit gemacht, wie sonst in Karlovy Vary/ Karlsbad oder hat wieder jemand "vor Angst seine tschechischen Hosen voll"?

Karlsbad wird leider mehr und mehr russisch. Eine Bekannte berichtete mir, was sie in einem Karlsbader Cafe (offensichtlich von Russen gekauft) erlebte. Dort wurden deutsche Gäste von dem russischen Kellner schlichtweg nicht bedient. Daraufhin haben alle Deutschen das Cafe verlassen. 5 Tische waren auf einen Schlag frei. Passen solche Zwischenfälle in ein vereintes Europa? Muss man verschweigen, dass Karlsbad ein bedeutendes Exemplar böhmischer Bäderkultur ist und dort bis 1945 in der Mehrzahl Deutsche lebten, u.a. der erfolgreiche Likörfabrikant Jan Becher? Offensichtlich hat man in Tschechien immer noch Berührungsängste bezüglich deutsch-tschechischer Kulturleistungen.  Es sollte eben lieber nur tschechisch sein.  Aber so einfach ist das nicht. Wenn man bedenkt, dass nach grober Schätzung bis 1919 auf dem  tschechischen Gebiet ca. 1/3 Tschechen, 1/3 Deutsche (inkl. der deutschen Juden), und 1/3 Deutschtschechen lebten, die Amtssprache deutsch war und die meisten die deutsche und die tschechische Sprache beherrschten, verliert Tschechien auch seine eigene Identität, wenn es alles Deutschsprachige streicht. Als Rechtfertigungsgrund für diesen "Löschvorgang" wird immer wieder die traumatisierende Nazibesatzung ins Gedächtnis gerufen. Man kann sich darauf verlassen, dass der systemtreue, nationalistisch orientierte Tscheche dann auf Knopfdruck in Rage gerät. Zeman hat damit die Wahl gewonnen, wenn auch nur knapp. Auch die ehemalige DDR hat mit dieser "Knopfdruckpolitik" funktioniert. "Antifaschismus" war das Zauberwort. Dabei hat der europäische Geist sich längst von dem Gedankengut jener dunklen Zeit verabschiedet. Zwischenzeitlich haben kommunistische Diktaturen ihre Spuren hinterlassen, deren menschenverachtende Praktiken längst nicht aufgearbeitet sind. Krampfhaft halten die kommunistischen Seilschaften an ihrer "Nazitastatur" fest. Sie war bislang ein sehr nützliches Werkzeug. Und  sie werden davon Gebrauch machen, solange es irgendwie funktioniert. Mir graut davor, wenn man in Karlsbad und anderswo in Tschechien nur noch kyrillische Buchstaben liest. Das passt einfach nicht. Die tschechisch-deutschen Inschriften sollten erhalten bleiben, sonst wird der Geist einer jahrhundertealten  Kultur für immer ausgelöscht. Wie muss es sich wohl für einen echten Böhmen anfühlen, wenn er in seinem Heimatort Karlsbad die vielen russischen Schaufenster betrachtet?

Wenn man den "Löschvorgang" konsequent weiterführen wollte, so müssten sich die "Knopfdruckmarionetten" bald gegen den Namen des berühmten Pilsner-Urquell wehren, der auf einen deutschen Bierbrauer aus München zurückzuführen ist. Bislang ist jedoch noch kein Naziopfer auf den Gedanken gekommen, gegen den deutschen Namen zu protestierten. Sie haben wahrscheinlich noch garnicht bemerkt, was sie da trinken ...

Es wird Zeit, dass sich die Tschechen dem europäischen Vereinigungsprozess anschließen und nicht gleich zusammenzucken, wenn Karel IV auch Karl IV genannt wird.

Ich erinnere daran, dass Jan Becher, als Johann Becher geboren wurde.  Ähnlich wurde der Architekt Peter Parler in Petr Parléř umbenannt und die Namen anderer berühmter deutscher Persönlichkeiten der Vergangenheit tschechisiert.

Schließlich sei daran erinnert, dass in Karlsbad 70.000 deutschsprachige Einwohnern mit tschechoslowakischem Pass gegen Hitlers Machtübernahme protestierten, wie man in der TV-Sendug von Herrn Čáslavský erfahren konnte. Wieviele der späteren tschechischen Naziopfer protestierten zu dieser Zeit gegen Hitler …?

Für mich sind die Böhmen eine Symbiose der besten Eigenschaften aus beiden Nationalitäten. Die persönliche Begegnung mit Vertretern dieser Zeit hat mir gezeigt, dass sie nichts mit den negativen Beschreibungen unserer  verlogenen Medien und Bücher gemeinsam haben. Wir sind ihnen etwas schuldig geblieben und sollten dankbar sein für das, was sie in vielen Jahrhunderten errichtet haben und traurig darüber, was sie in nur wenigen Stunden verloren haben. Sie haben dieselbe Heimat und Wurzeln wie wir.  Die alten Böhmen haben bis heute einen festen Bezug zu ihrer Heimat, was viele Tschechen nicht mehr haben......

 

Jan Šinágl, 24. Juli 2013

 

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