Seit gestern gibt es beim Žabka (kleine Nahrungsmittelkette) neu im Fleischsortiment echte bayerische Bratwürste der Marke Kostelecké uzeniny (die, wie auf dem Etikett auf der Rückseite zu sehen ist, dort nicht produziert, sondern von dort nur verteilt werden; wer der eigentliche Hersteller ist, bleibt für die breite Öffentlichkeit und die Verbraucher ein Geheimnis), ich kann diesem Juwel der Marketing-Kommunikation nichts abgewinnen. Dem deutschen Bayern wird mit Hohn und Spott begegnet, und es ist kein Problem, ihn mit infantilen Stereotypen auszulachen. Auch der arme Schwarze auf der Kofola Etikette (alkoholfreies Getränk, aus der Zeit der Totalität, das jetzt wieder „auferstanden“ ist) musste grafisch korrigiert werden, damit er nicht lächerlich wirkt, aber die Deutschen verdienen keinen Schutz.
Werbung lügt nicht, so muss es dieses Bild von den Deutschen sein, unter der die eigene Paranoia heimlich gedeihen kann. Sicher kann es auf andere Produkte übertragen werden, zum Beispiel beim Verkauf von Autos. Ein komischer Mann in Lederhosen auf einer Zugbrücke könnte für BMW unter dem Motto "Deutsch Wagen, gut Wagen" bestimmt für eine Menge Spaß sorgen.
Und warum diese Idee nicht auch auf andere primitive Völker anwenden, mit denen die Tschechen gezwungen sind, in Europa zu weilen! Wie viele gute Witze könnte man schließlich erfinden z.B. über Polen, Rumänen und Juden! Nur etwas sagt mir, dass, wenn jemand auf diese Weise versuchte Tschechen zu karikieren, dann wäre Schluss mit lustig. Für Skoda mit Tschechen in Trainingsanzügen mit dem Slogan "Überzeugen sie sich selbst was ein tschechischer Lempl (fauler Kerl) unter deutscher Leitung geschaffen hat", das wäre ein Grund für eine Kriegserklärung und zwei flugfähige Maschinen der tschechischen Luftwaffe in Kampfbereitschaft zu stellen.
http://slepeckahul.pecina.cz/2014/07/echt-bavoris-aneb-obraz-nemce.html
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Jan Šinágl, 31.7.2014
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