Jan Šinágl angažovaný občan, nezávislý publicista

   

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Citát dne

Karel Havlíček Borovský
26. června r. 1850

KOMUNISMUS znamená v pravém a úplném smyslu bludné učení, že nikdo nemá míti žádné jmění, nýbrž, aby všechno bylo společné, a každý dostával jenom část zaslouženou a potřebnou k jeho výživě. Bez všelikých důkazů a výkladů vidí tedy hned na první pohled každý, že takové učení jest nanejvýš bláznovské, a že se mohlo jen vyrojiti z hlav několika pomatených lidí, kteří by vždy z člověka chtěli učiniti něco buď lepšího neb horšího, ale vždy něco jiného než je člověk.

 


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„Lepší je být zbytečně vyzbrojen než beze zbraní bezmocný.“

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Jan Šinágl,
předseda SODALES SOLONIS o.s.

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Fortsetzung des  Erlebnisberichtes von Max Elsner, Klein-Mohrau Nr. 179 (SdP vom 6.und 7.August 2014)

Viele Leser meines Beitrages vom August 2014 wird es sicherlich interessieren, wie so ein Bergwerk aufgebaut ist und wie die Arbeitsbedingungen tief unten in der Grube waren. Berichten möchte ich auch  über die technischen Einrichtungen von damals und über die schweren gefährlichen Arbeiten die Menschen dort verrichten mußten. Wir waren ja  noch Kinder -  Schüler mit 15, 16 Jahren ohne Muskelkraft. Ich war der Jüngste, Kleinste und Schwächste aus unserer Klein-Mohrauer Gruppe.

Der Ursprung der Steinkohle liegt in erdgeschichtlicher Zeit vor etwa 350 bis 250 Millionen Jahren.

Bei Steinkohle handelt es sich um ein Sediment aus Pflanzenresten, die zunächst ein Torfmoor bilden und dann von anderen Sedimenten überdeckt werden. Unter Luftabschluss sowie Druck- und Wärmeeinwirkung kann sich dann Steinkohle bilden. Dieser Prozess wird Entkohlung genannt. Die aus Steinkohle bestehenden Sedimentschichten werden als  - Flöze - bezeichnet. Eine Steinkohlelagerstätte liegt dann vor, wenn die Kohle in einer ausgedehnten Fläche mit zum Abbau ausreichender  Mächtigkeit zu finden ist. (aus Wikipedia)

In der Mährisch-Ostrauer Gegend gab es ein großes Steinkohle-Vorkommen mit vielen Zechen und Gruben. Unsere Schachtanlage war der " Hubertschacht ", wo wir immer im 6. Stollen in einer Tiefe von ca.1100 Metern arbeiten mußten.

Die wichtigste schwierigste Baumaßnahme ist wohl der in vielen Jahren senkrecht  in die Tiefe getriebene rechteckige  Schacht bis auf ca. 1200 Meter (In der Bergmannsprache - Abteufen - genannt.)  Das dabei losgebrochene Erd-und Steinmaterial (der Abraum) mußte damals, mit einfachen technischen Geräten  alles nach oben gezogen  werden und lagert wahrscheinlich heute noch auf großen Halden in der Nähe des Bergwerkes. Vom Schacht aus führen in verschiedenen Höhen dann die weit verzweigten Streckennetze  in alle Richtungen bis zu den Flözen.  Die Stollen  sind  an der Decke gut abgestützt mit Holzbalken oder Eisenträgern.  Die  Höhe der Stollen geht je weiter der Weg  in den Berg führt bis auf Mannshöhe zurück. Auf der ganzen Strecke sind leichte Schienen verlegt, die Loren wurden von batteriegetriebenen Loks gezogen. Frischluftzufuhr ist lebenswichtig dort unten, es wird immer durch Rohre von oben  Frischluft eingeblasen.

Über dem Schacht steht aus stabilen  Eisenträgern errichtet  der Förderturm, geschätzt bis etwa 50 Meter und mehr hoch aufragend. Auf der Spitze befindet sich die Seilscheibe über die das armdicke Seil nach unten führt  und an dem der Förderkorb hängt, und das andere Ende verläuft schräg zum Maschinenhaus wo es auf einer Trommel aufgerollt ist.  Der Förderkorb, etwa 1,50 breit und 5,- Meter lang,  war 3-stöckig, es hatten gut 80 Bergleute darin Platz. Wurde Kohle gefördert, konnte der Korb 3 x 3 Loren aufnehmen. Mehrere größere Gebäude zählten zur gesamten Schachtanlage. Darin waren  u.a. untergebracht die Ausgabe der Arbeitskleidung, der  Kontrollmarken, die Lampenstube und der wichtige Waschraum. Dieser war aufgeteilt in Umkleide und Duschen. Im Umkleidebereich  hingen von der Decke endlose Ketten mit Hauenhacken herunter. So konnte man die saubere Kleidung nach oben ziehen und gleichzeitig kam die dreckige Arbeitskleidung  nach unten. Eine gute Vorrichtung. Der Kohlestaub  verbunden  mit Schweiß - vor Ort herrschten etwa 23 Grad Wärme - gab einen schwarzen,  schmierigen Film auf der Haut, der am besten mit Schmierseife abgewaschen werden konnte. Von bestimmten  Stellen am Körper, wie Augenbrauen, Ohren , Nasenlöcher, Ellbogen und an den Knien ging der Dreck die ganze Zeit über nicht weg. Erst Wochen nach der Entlassung war ich wieder sauber.

Die 1. Einfahrt wurde befohlen. Die Frühschicht begann um 6,- Uhr, die schwarze Kaffeebrühe und das Stück trockene  Brot war schnell verschluckt. Nach dem Zählapell ging es unter Bewachung zum Schacht. In dünner Arbeitskleidung mit Leder- Helm und Grubenlampe stiegen wir hintereinander in den Förderkorb. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit fiel der Korb in die Tiefe. 10 Meter in der Sekunde. Man glaubt den Boden unter den Füssen zu verlieren. Beim Abbremsen unten wird man in die Knie gedrückt.  Für mich war das jedesmal pure Angst. Das gleiche erlebte ich beim Aufwärtsfahren, nur mit dem Gefühl du bist noch am Leben.

Im schwachen Schein der fast 4  Kg schweren Grubenlampe tappten wir hintereinander im Gänsemarsch, fast 30  Minuten durch den stockfinsteren Stollen zur Abbaustelle.  In gewissen  Entfernungen waren Pendeltüren (Wettertüren) angebracht um einen zu starken Durchzug zu vermeiden.  Zwischen 70 und 100 cm  hoch waren die Flöze, die mit dem Presslufthammer jeweils in einer Arbeitsschicht  etwa  2 Meter tief  abgebaut werden mußten.  Im Abstand von etwa 10 Metern waren immer 2 Kumpel  mit dieser Arbeit beschäftigt.  Der eine versuchte mit dem Presslufthammer möglichst große Stücke loszubrechen, der andere mußte die lose Kohle  in eine flache Blechrinne schaufeln.  Durch einen daran angebrachten Rüttelmotor gelangte die Kohle dann  bis zur bereitstehenden leeren Lore. Das Arbeiten mit dem Presslufthammer  war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig.  Versuchte man den Spitzmeissel zu rechtwinklig in die Kohle zu treiben, blieb er oft stecken. Etwas schräg angesetzt ließ sich die Kohle leichter brechen.  Die Qualität der Kohle - leicht silber glänzend -  war hochwertig, dementsprechend auch sehr hart und staubig.  Der freigeräumte Raum zwischen Decke -das  Hangende - und dem Soleboden mußte aus Sicherheitsgründen in geringen Abständen sorgfältig  mit Holzstempeln abgestützt werden.  Acht Stunden und mehr in knieender oder liegender Haltung, eine sehr anstrengende körperliche Leistung  war hier gefordert. Dazu kam noch der gewaltige Lärm durch die Presslufthämmer und durch den Rüttelmotor. Aber auch der dichte Staub, die muffige Luft, trotz Belüftung,  machte uns das Atmen schwer. Schließlich fühlte man sich total eingeschlossen, ohne Chance wenn etwas passiert.

Über 3 Monate war ich der Frühschicht zugeteilt.  Mein  Vorarbeiter und Steiger hatte wohl Mitleid mit mir, ich wurde in die Spätschicht  versetzt, Arbeitsbeginn war hier 14,00 Uhr. Eine gewisse Erlösung für mich. Die Aufgabe bestand darin alle technischen Vorrichtungen wieder an die Kohle heranzurücken. Die  Blechrinne, der schwere Rüttelmotor, die Druckluftrohre, alles mußte versetzt werden, bereit  für die nächste Frühschicht.  In die Tiefe gebrachtes  Grubenholz  wurde aus dem Förderkorb ausgeladen und mit Loren bis vor Ort gefahren und gestapelt. Die 2 mtr. langen Stücke wurden dann je nach Höhe des Abbaues von Hand mit der Bügelsäge zugesägt.  Unser Kumpel Heinz Ryborz hatte regelmäßig die gefährlichste Arbeit zu tun. Er konnte sich auf Polnisch  mit den Vorarbeitern verständigen. Um das Hangende von dem enormen Druck zu entlasten, wurden die Holzstempel  in einiger Entfernung von der Kohle wieder mit einer Seilwinde rausgerissen. Heinz mußte das Seilende an der einen Seite der Holzstützen vorbeiziehen und an der anderen Seite zurück an der Winde einhaken. Einige Tage später war dort die Decke bereits eingestürzt.  Uns Deutschen wurden die niedrigsten Flöze zugewiesen, Lohn wurde ja nicht bezahlt, so war es auf jeden Fall noch rentabel.   Die Tschechischen Bergleute bekamen die hohen Flöze zum Abbau, da konnte im Stehen gearbeitet werden, entsprechend war auch der Verdienst. Der Schacht der zu unserem Flöz führte mußte immer weiter vorangetrieben werden.  Mein Onkel Rotter Karl ( 63 ) wurde angewiesen die Bohrlöcher zu machen.  Mit  einem schweren  Bohrgerät  und mit 3 mtr. langen Bohrstangen  erledigte er die Arbeit  allein, die sonst von 2 Mann getan wurde.  Die Löcher wurden vom Sprengmeister mit Sprengstoff gefüllt und nach einem Warnsignal  gezündet. Ein gewaltiger Knall erschüttert den Stollen und die dichte Staubwolke zog nur langsam ab. Wir von der Nachmittagsschicht mußten mithelfen den Abraum zu beseitigen, die großen Gesteinsbrocken warfen wir mit der Hand  in die Loren, der Rest wurde hinein geschaufelt.

Ich könnte noch viel von da unten  aus der Grube berichten,  aber die annähernd wirkliche Atmosphäre  kann nur ein Besuch in einem noch begehbaren  älteren Bergwerk vermitteln.  In den Jahrzehnten danach hat sich die Kohlegewinnung durch moderne Maschinen erheblich verändert. Inzwischen  sind  die Zechen  um Mährisch-Ostrau  aus ökologischen Gründen angeblich  alle geschlossen.

Während der langen Lagerhaft hatte ich als junger Bursche ein ganz tiefes Heimweh nach meiner Familie. Es war das erstemal, daß ich von daheim getrennt wurde und noch dazu unter diesen Umständen. In den vergangenen fast 70 Jahren dachte ich immer wieder an diese schwere Zeit zurück. Die Bilder, die Geschehnisse von damals sind noch heute in meinem Kopf gespeichert. Jetzt, nachdem ich den Erlebnisbericht mit viel Herzblut schreiben konnte, hoffe ich aber nun meinen inneren  Frieden zu finden. Vergessen werde ich aber nie!  - Glück Auf –

* * *

Sudetendeutscher Pressedienst (SdP)

Österreich

 Bundespressereferat: A-1030 Wien, Steingasse 25

www.sudeten.at

Wien, am 27. Oktober 2014

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