Korrigiert – Siehe unten!!
Pilsen ist nicht nur mehr als sein bekanntes Bier, sondern auch mehr als Skoda. Was das Bier angeht, so war es Josef Groll aus Vilshofen in Niederbayern, der als 29-Jähriger 1842 nach Pilsen kam und seinen Sud so braute, dass es als untergäriges Bier mit weichem böhmischen Wasser, mit Saazer Hopfen und einem hellen Malz als Urquell seine goldgelbe Farbe und seinen typischen Geschmack erreichte. Als es am 11. November 1842 in den Pilsener Gasthöfen Zum goldenen Adler und Zur weißen Rose zum ersten Male ausgeschenkt wurde, waren die Bürger begeistert und sind es wie die Touristen noch heute.
Der verstorbene Josef Weinmann bezeichnet im 2. Band seines Egerländer Biographischen Lexikons Emil von Skoda und seine Familie als Angehörige einer Egerländer Familie. Die beiden Onkels des 1839 geborenen Industriellen, der den Skoda-Werken den Namen gab, waren bedeutende Mediziner: Franz und Josef Skoda. Emil selber heiratete 1871 Hermine Hahnenkamp, die Enkelin eines der Gründer des Pilsener Brauhauses. Unter seinen Kindern ist Karl Ritter von Skoda, der spätere Generaldirektor der Skoda-Werke zu nennen, aber auch die Schriftstellerin Herma von Skoda.
Franz Skoda wurde 1802 in Pilsen geboren und studierte wie sein drei Jahre jüngerer Bruder Josef in Wien Medizin. Der Vater Josef war Nagelschmied in Pilsen gewesen. Seine beiden Söhne promovierten in Wien. Franz war als Stadtarzt und Kreisphysikus in Pilsen tätig und wurde von der Regierung in Wien 1833 nach Galizien zur Bekämpfung der Cholera geschickt. Nach der Rückkehr war er Primarius am neuen Stadtkrankenhaus seiner Heimatstadt, später Kreisphysikus in Eger, wo er Ehrenbürger wurde und Abgeordneter für die Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche. 1866 wurde er in den erblichen österreichischen Adelsstand als Franz Ritter von Skoda erhoben. Er starb 1888 in Gries am Brenner.
Sein Bruder Josef wurde 1846 in Wien an die Medizinische Fakultät der Universität als Professor für Pathologie berufen und war einer der Gründer der Zweiten Wiener Medizinischen Schule, die durch die Spezialisierung und Entwicklung neuer Fachgebiete den Weltruf der Wiener Medizin vorbereitete. Er veröffentlichte zahlreiche medizinische Werke und war Mitglied der Akademie der Wissenschaften sowie Ehrenpräsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien, w er 1881 starb.
Rudolf Grulich
Sudetendeutscher Pressedienst (SdP)
Österreich
Wien, am 22. Jänner 2015
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Liebe Freunde!
Da im Netz immer noch die unkorrigierte Fassung eines Berichtes über Skoda herumschwirrt, schicke ich Ihnen
vorsorglich meine Korrekturen. Der Verfasser des ursprgl. Berichtes, Prof.Grulich, hat meine Korrekturen (mit Dank) anerkannt.
MfG. F.Volk
Das schrieb ich der SLÖ:
Liebe SLÖ!
Josef Weinmann hat seine Verdienste, aber bei Skoda hat er schlecht recherchiert. Auch meine Hinweise nahm er nicht an. Bitte nachlesen im Jahrbuch Mies-Pilsen 3 (1993)! Franz war nicht der Onkel des Firmengründers, sondern der Vater. Der Nagelschmied hieß Jan Vojtech und war Skodas Großvater. Er hatte 3 Söhne: Franz, Josef, Johann. (Letzterer begleitete Franz in das Choleragebiet, wohin sich Franz selbst gemeldet hatte, um auf sich aufmerksam zu machen. Johann war m.W. Lokomotivführer. Als Franz selbst an Cholera erkrankte, pflegte ihn Johann). Franz war "nur" Abgeordneter in Kremsier, nicht in der Paulskirche. Die Familie war auch keine Egerländer Familie, sondern "rein pilsnerisch". Auch Emil v.Skoda ist dort geboren und nicht in Eger, wie Weinmann möchte. Unsere Kompetenz wird in Frage gestellt, wenn solche Fehler verbreitet werden. Im nächsten Witikobrief nehme ich zur "Kulturhauptstadt" Pilsen Stellung.
MfG. F.Volk (geb. in Pilsen)
26.1.2015
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