Jan Šinágl angažovaný občan, nezávislý publicista

   

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Citát dne

Karel Havlíček Borovský
26. června r. 1850

KOMUNISMUS znamená v pravém a úplném smyslu bludné učení, že nikdo nemá míti žádné jmění, nýbrž, aby všechno bylo společné, a každý dostával jenom část zaslouženou a potřebnou k jeho výživě. Bez všelikých důkazů a výkladů vidí tedy hned na první pohled každý, že takové učení jest nanejvýš bláznovské, a že se mohlo jen vyrojiti z hlav několika pomatených lidí, kteří by vždy z člověka chtěli učiniti něco buď lepšího neb horšího, ale vždy něco jiného než je člověk.

 


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Jan Šinágl,
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Utl.: Überläufer als herrschende Schicht

Im Zuge der Diskussion über das Denkmal für Deserteure am Wiener Ballhausplatz hört man ab und zu, eine Verherrlichung der Fahnenflucht sei bloß in Deutschland oder hierzulande denkbar. Das ist nicht richtig. Die ČSR der Zwischenkriegszeit war ein Staat, dessen führende Schicht zu einem Gutteil aus Deserteuren bestand.

Wie kam es überhaupt zu diesem Staatsgebilde? Am 14. Oktober 1918 versucht die tschechische Linke (Sozialdemokraten und radikale Kleingruppen) in Prag die Macht zu übernehmen; ihr Plan: Aufruf zum Generalstreik, Sternmarsch der Arbeitermassen in die Innenstadt, Ausrufung der Republik. Aber das k. u. k. Militärkommando hat vorgesorgt, die vorhandenen 27 Kompanien der Prager Garnison sind verstärkt durch zwei Dutzend Assistenz-Kompanien sowie 550 zusätzliche Gendarmen. Kern der k. u. k. bewaffneten Macht in Prag ist das bis zuletzt zuverlässige Infanterie-Regiment Nr. 2. Die bereits 1741 errichtete Einheit (Egalisierung: kaisergelb; Knöpfe: gelb) mit der Bezeichnung Alexander I., Kaiser von Rußland hat ihre Heimatgarnison im heute rumänischen Kronstadt und rekrutiert sich aus kernigen Szeklern (magyarische Grenzwächter) und Siebenbürger Sachsen.

Zwei Tage danach erscheint das Manifest von Kaiser Karl An Meine getreuen österreichischen Völker, welche nationale Selbstverwaltungskörper im Rahmen der Monarchie bilden sollen. In den Mittagsstunden des 28. Oktober spricht eine Delegation des tschechischen Nationalausschusses bei den österreichischen Behörden vor. Man buckelt untertänigst um Erlaubnis zur Errichtung eines Staates, was von Wien großmütig genehmigt wird.

Das danach in Prag installierte Regime stützt sich militärisch auf die sogenannten Legionäre, also Mitglieder der Tschechoslowakischen Legion, die sich aus Deserteuren der k. u. k. Armee rekrutiert und die schon Ende 1918 alle von Deutschen bewohnten Gebiete von Böhmen und Mähren besetzen. Als besondere Demütigung wird es empfunden, daß tschechische Legionäre überall in den Städten die Denkmäler von Kaiser Joseph II. vernichten. Die Landbevölkerung ist empört und in ihren reli­giösen Gefühlen verletzt, weil Kapellen, Wegekreuze und Votivbilder zerstört werden.

Die Legionäre sind die herrschende nationale Elite im Vielvölkerstaat ČSR. Sie usurpieren die führenden Positionen in der Beamtenschaft, vor allem im Heer. Die in der Armee tonangebenden Legionärsoffiziere kommen aus den Mannschaftsrängen der 1. Division der Legion, die in Rußland gebildet worden ist, viele sind Absolventen der Legionärs-Offiziersschulen in Kustyma am Ural und in Sljudanka am Baikalsee. Die Vereinigung (Unifikation, tschech. unifikace) der ČSR-Armee aus ehemaligen k. u. k. Offizieren – meist Profis mit Generalstabsausbildung – und Legionären führt zu Rivalitäten.

Für so manchen seinerzeitigen k. u. k. Offizier, auch wenn er tschechischer Patriot ist, bedeutet der Eintritt in die Legion schlicht Hochverrat. Für die Legionäre wiederum sind die dem Kaiser treu Gebliebenen schlicht Rakušák, was im abwertend-gehässigen Sinne „Austriaken“ bedeutet. 1924 sind von 104 Generalstabsoffizieren 56 ehemalige k. u. k. Offiziere, 44 Legionäre und vier nach 1918 ausgebildete Nachwuchskräfte. Von den 10.542 Subaltern-Offizieren stammen 3.556 Berufsoffiziere sowie 2.186 Reserveoffiziere aus der glorreichen schwarz-gelben Armee.

Doch das bleibt nicht so, die Rakušák drängt man rüde hinaus. Brave Offiziere böhmischer Zunge, die bis zuletzt ihrem Eide getreu für Gott, Kaiser und Vaterland gekämpft haben, werden in der neuen ČSR vielfach benachteiligt. Dafür zählt in der neuen Schwejk-Armee die in der Legion verbrachte Zeit dreifach. Außerdem gibt es Zuckerln: Bis zu zehn fiktive Dienstjahre für die Einstufung dort, wo es auf die Seniorität ankommt, was sich auf die Höhe der Bezüge angenehm auswirkt. Der Eidbruch gilt als höchster Ausdruck moralischer Entschlossenheit. Man belohnt die Desertion.

Wie kampfkräftig eine solche Armee ist, stellt sich dann 1938/39 heraus – die Herren Beneš und Hacha geben klein bei!

 

Erich Körner-Lakatos

(aus Wochenmagazin Zur Zeit Nr. 50/12. – 18.12.2014)

 

Sudetendeutscher Pressedienst (SdP)

Österreich

Wien, am 3. Feber 2015

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