Wir, die Unterzeichner, zumeist in Deutschland oder Österreich lebende, deutsche Staatsbürger der ersten Republik (ČSR) und ihre Nachkommen, beschließen folgende Resolution und veröffentlichen die „100 Jahre Resolution“ als offenen Brief:
„Resolution der deutschen Landsleute im Ausland zur Feier der 100. Staatsgründung der Tschechoslowakei“
Das 100 jährige Jubiläum der Staatsgründung des Rechtsvorgängers der Tschechischen Republik ist ein besonderer Feiertag und soll in Bezug auf die Geschichte ihrer Bevölkerung und das Selbstbestimmungsrecht der Völker heute Anlass sein, allen Staatsbürgern Grund zur Freude zu geben, Zusammenhalt zu zeigen, gleich ob sie zuhause tschechisch oder deutsch sprechen, da ihre Heimat in dem vor 100 Jahren geschaffenen Staat dieselbe ist. Allen Bewohnern ist damals gemeinsam gewesen - staatlich gesehen - Altösterreicher zu sein. Je nach Nationalität hatten die Menschen und Landsleute in der damaligen Zeit unterschiedliche Vorstellungen, die zu Blutvergießen führten. Der erste Staatspräsident Tomáš Masaryk nannte zwar die Vision eines Vielvölkerstaates nach Schweizer Modell, doch wurden von der tschechoslowakischen Regierung nicht analog die Regeln eingeführt, die den Schweizer Erfolg garantieren. Aktivisten unter den deutschen wie tschechischen Bürgern der böhmischen Länder bemühten sich um eine faire Gesellschaft und ein gutes Zusammenleben. Umgekehrt trugen deutsche Separatisten ihrerseits zum Verfehlen des Staates bei und verhinderten das staatliche Gelingen. Dennoch war die erste Republik in Europa zeitweilig eine Insel der Demokratie.
Vergangenes kann man nicht ungeschehen machen, doch im hier und jetzt können wir alle handlen und einander Würde und Anerkennung schenken. Nachdem im Prager Vertrag von 1973 das Münchner Abkommen von 1938 übereinstimmend für nichtig erklärt wurde, sind folglich die 1945/1946 gezwungenermaßen Geflüchteten und Vertriebenen tschechoslowakische Staatsbürger mitsamt ihren Rechten geblieben. Die Normen auf denen die kollektive Aberkennung der Rechte fußt, sind Unrecht. Wir Menschen von heute und die Kinder von damals können nichts für das Übel, was untereinander die Eltern-, Großeltern- und Urgroßelterngeneration sich angetan hat.
Um die Wunden zu heilen hat der frühere Staatspräsident Václav Havel 1991 den sogenannten Sudetendeutschen, den deutschen Staatsbürgern der alten Tschechoslowakei, die im Exil leben, ein Angebot gemacht. Er hat die Wiedergewährung der Staatsbürgerschaft, das Rückkehrrecht und eine Koupon-Entschädigung angeboten. Auch wenn er der Zeit voraus war, ein Staatsmann und Visionär eben, so ist sein Vorschlag richtig. Er ist richtig, weil er versöhnt. Er ist richtig, weil er die Würde der eigenen Nation wiederherstellt. Er ist richtig, weil er dem Staat und seinen Staatsbürgern Würde verleiht. Würde verleiht er mit der Beseitigung von Unrecht. Wahrheit siegt.
Wir bitten die heutige tschechische Regierung, alle Parlamentsabgeordneten und alle politisch Verantwortlichen aus unserer alten Heimat, beziehungsweise der Heimat unserer Eltern und Vorfahren, uns und unsere Nachkommen ins Recht zu setzen, uns als Volksgruppe die Würde zu gewähren, uns Landsleuten im Ausland die Staatsbürgerschaft, die Rückkehr und eine Entschädigung anzubieten. Beginnen Sie mit den erforderlichen gesetzlichen Maßnahmen bitte jetzt“.
20.10.2018 Dr. Harald von Herget,
Söckinger Str. 19a, D-82319 Starnberg, Tato e-mailová adresa je chráněna před spamboty. Pro její zobrazení musíte mít povolen Javascript.
https://drive.google.com/file/d/12dRojluBlkS-by8jzlMRJA8JDt5NXhlm/view
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Es stören zwei Stellen: "deutschsprachige Separatisten" und "zeitweilige Insel der Demokratie". Kein Sudetendeutscher wäre Separatist geworden, wenn er fair behandelt worden wäre. Die CSR war zu keinem Zeitpunkt eine Insel der Demokratie.
J.Š.
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