Ereignisse im Zusammenspiel zu einer Tragödie
Es ist ein Stereotyp offizieller Geschichtsdarstellungen, das die Ursachen der menschenverachtenden Vertreibung der deutschsprachigen Altösterreicher aus den böhmischen Ländern ausschließlich bei den „deutschen Nazis“ verortet. Das kann man so nicht stehen lassen: Diese haben zweifellos das Klima im so genannten „Protektorat Böhmen und Mähren“ vom März 1939 bis April 1945 durch ihre Verbrechen vergiftet. Das allein war aber niemals die Ursache für das Jahrhundertverbrechen von Edvard Beneš & Co., nämlich die Vertreibung, Beraubung von drei Millionen deutschsprachigen Altösterreichern und der Ermordung von mehr als 240.000 von ihnen.
Getrieben vom neu erwachten slawischen Ultra-Nationalismus forderte bereits der Slawenkongress 1848 die Aussiedlung aller „Deutschen“ aus Böhmen (gemeint waren die deutschsprachigen Österreicher), die bis 1913 in Böhmen bei fast 40 % der Bevölkerung, für geschätzte 60 % des Steueraufkommens und 70 % der Industrie verantwortlich waren. In den Friedens-Diktat-Verhandlungen 1919 in St. Germain versuchten die Tschechen (dort aufgrund der tschechischen Deserteurs-Legion auf der Siegerseite) unter dem ehemaligen österreichischen Reichsratsabgeordneten, britischen Spion und Hochverräter Prof. Dr. Tomáš Masaryk nochmals und mit Nachdruck die Vertreibung der „Deutschen“ (gemeint waren wieder die deutschsprachigen Österreicher Böhmens) bei der siegreichen Entente/ den Alliierten, durchzusetzen. Da das nicht gelang, griffen Masaryk & Co. zum Mittel der „Entgermanisierung“.
Trotz des in St. Germain abgegebenen Versprechens, den Minderheiten in der neu geschaffenen Tschechoslowakei eine Autonomie nach Schweizer Muster zu verleihen, dachten die neuen Herren im Prager Hradschin gar nicht daran. Im Gegenteil, umgehend wurden 35.000 deutschsprachige Beamte entlassen, weil sie nicht genug Tschechisch sprachen.
Die Enteignung des fast ausschließlich deutschsprachigen Großgrundbesitzes und die Übertragung der Güter an fast ausschließlich tschechische Neusiedler im deutschsprachigen Gebiet, die Schließung tausender deutscher Schulen und Wiedereröffnung als tschechische Schulen für tschechische Kinder für die Hundertausenden ins deutschsprachige Gebiet strömenden tschechischen Ansiedler, die
massive Bevorzugung tschechischer Betriebe bei Staatsaufträgen (resultierend in 500.000 Arbeitslosen im deutschsprachigem Gebiet), schufen eine ungeheure Kluft gegenüber den neuen tschechischen Herren.
Dutzende Petitionen in den 1920er/1930er-Jahren der deutschsprachigen Volksgruppe an den Völkerbund in Genf zur Erlangung der versprochenen Autonomie blieben erfolglos. Schließlich bemächtigten sich in den 1930er Jahren die deutschen Nationalsozialisten des Problems der „Deutschen“ in der Tschechoslowakei. Den Anstoß dazu lieferte der unglaubliche „Tschechische Tonfilmskandal“, als 1930 die in Deutschland erfundenen, auf Deutsch gedrehten und damals technisch nicht in andere Sprachen synchronisierbaren neuen Tonfilme natürlich auch als Sensation in der Tschechoslowakei in Deutsch aufgeführt wurden.
Dort aber verprügelte der tschechische Mob die Besucher dieser „schandbaren“ – weil nicht in tschechischer Sprache gezeigten Tonfilme - und zerstörten Einrichtungen der deutschsprachigen Bevölkerung. Die deutschen Tonfilmhersteller ließen sich diese Behandlung ihrer Hochtechnologieerzeugnisse in der ČSR nicht gefallen und riefen in Deutschland zum Boykott tschechischer Waren auf. Konrad Henlein, der schließlich eine Sammelbewegung deutschsprachiger Parteien in der ČSR anführte, sprach bis zum Druck durch die deutsche NSDAP 1937 immer nur vom Verlangen nach Autonomie der deutschsprachigen Gebiete, nicht aber für deren Anschluss an das Deutsche Reich.
Schlussendlich schickte die britische Regierung 1938 die „Runciman Kommission“ in die deutschsprachigen Gebiete, welche die Schikanierung und Unterdrückung der deutschsprachigen Bevölkerung bestätigte und der britischen Regierung den Anschluss dieser Gebiete an das Deutsche Reich empfahl.
Der Rest ist bekannt und endete in den Katastrophen der Vertreibung und Ermordung der deutschsprachigen Altösterreicher 1945/46, der 40-jährigen Sklaverei der Tschechen und Slowaken unter kommunistischer Herrschaft und im Niedergang der wirtschaftlich und gesellschaftlich früher so blühenden böhmischen Länder.
Heute rangiert die Tschechische Republik im Bruttonationalprodukt pro Kopf hinter Slowenien und Portugal.
Sudetendeutscher Pressedienst (SdP)
Österreich
Wien, am 11. Dezember 2018
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