Die Mediendemokratie braucht eine offene Debattenkultur und nicht Blasen der Selbstbestätigung. Für Jaspers gilt der Grundsatz, dass es immer eine andere Seite Git und dass sie gehört werden soll.
Die Regierung ist auf eine Vielzahl von Gedanken angewiesen, wenn sie Massnahmen treffen und deren Wirkung prüfen will.
STEFAN STIRNEMANN
Der Leitspruch des «Spiegels» ist an der Hamburger Zentrale in Metallbuchstaben an die Wand geheftet. Geprägt hat ihn der Gründer des Magazins, Rudolf Augstein (1923–2002): «Sagen, was ist.» Die Aufforderung gilt den Medien überhaupt.
In welcher Form auch immer sie berichten – Papier, Lautsprecher, Bildschirm–, sie müssen die Tatsachen wahren, auch wenn sie dem, der sie vernimmt, oder dem, der sie berichtet, nicht behagen. Dass dies heute versäumt wird, kritisiert etwa der deutsche Virologe Hendrik Streeck: «Wir erleben nicht nur eine Pandemie, sondern auch eine Infodemie, und die bringt auch manch schädliche Wirkungen hervor. Die Medien buhlen um Aufmerksamkeit, und hier spielt naturgemäss eine Logik der Übertreibung und Eskalation, angereichert mit Falsch- und Halbwissen.»
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