Wird die Sudetendeutsche Verzichtsbehauptung nun zum alljährlichen Posselt-Ritual?
Es war am 28.2.2015 als die Sudetendeutsche Volksgruppe von einer Schockwelle der Entrüstung getroffen wurde: Bernd Posselt, damaliger Sprecher der SL und Bundesvorsitzender in Personalunion ließ die Presse wissen, das die Delegierten der 15. Bundesversammlung beschlossen hätten, die „Sudetendeutschen“ würden auf die Rückgabe ihrer Heimat, sowie auf Rehabilitation und Restitution verzichten. Dieser Beschluss wurde vom Registergericht bekanntlich kassiert, da die Bundesversammlung nicht am Vereinszweck herumbasteln darf - dies ginge nur bei Zustimmung aller Mitglieder. Auch das parallel angerufene Landgericht erklärte den Beschluss am 29.01.2016 für nichtig.
Scheinbar unbelehrbar unternahmen Posselt und seine Spießgesellen nun einen erneuten Versuch und beantragten, dass in der kommenden 16. Bundesversammlung am 27./28.02.2016 erneut über die Beschlussvorlage des letzten Jahres abgestimmt werden sollte, obwohl das Registergericht, welches auch dieses Mal für die Eintragung zuständig ist, bekanntlich den Versuch mit Hinweis auf Unzulässigkeit wegen Zweck zurückweisen wird.
Aber alles kam ganz anders: die mit Spannung erwartete 16. Bundesversammlung wurde bereits im Anschluss an die vom Alterspräsident abgegebene Erklärung durch selbigen wieder geschlossen, da er Ladungsmängel festgestellt hatte und die Beschlussfähigkeit nicht erklären konnte.
Zwar hielt Posselt mit einigen Statisten im Nachgang eine weitere Versammlung ab, auf welcher er sich auch wählen und über die Satzung abstimmen ließ, jedoch sind diese Beschlüsse und Wahlen nicht das Papier wert, auf dem sie notiert sind, denn die vom Alterspräsidenten wirksam geschlossene 16. Bundesversammlung kann nicht durch einen dritten erneut eröffnet werden und zur 17. Bundesversammlung wurde bekanntlich nicht geladen.
Natürlich hielt dieser Umstand Bernd Posselt nicht davon ab, auch dieses Jahr wieder den angeblichen „Verzicht der Sudetendeutschen“ in den Medien zu behaupten. Und mit etwas Sicherheit wird er auch dieses Mal noch von den tschechischen Vertreibern dafür gelobt, wie auch von der deutschen Politik, denen die Sudetendeutschen seit Jahren eher lästig sind. Was aber passiert nächstes Jahr? Fakt ist, auch die Satzungsänderung anno 2016 ist wiederum gescheitert, diesmal schon deshalb, weil während der offiziellen 16. Bundesversammlung keinerlei Abstimmungen und Wahlen stattfanden.
Faktisch bedeutet dies: bis zu einer ordnungsgemäß neu eingeladenen Bundesversammlung bleibt alles beim alten. Der von Posselt und seinen Spießgesellen angerichtete mediale Schaden durch wiederholte, rechtsunwirksame Verzichtsbehauptungen, die einem enteignungsgleichen Eingriff in die Rechte der Sudetendeutschen gleich kommen, ist nur schwer zu beheben. Daher muss die gemeinsame Zielstellung aller aufrechten Sudetendeutschen sein, Posselt und seine Seilschaft endgültig zum Teufel zu jagen und Schaden von den Sudetendeutschen abzuwenden.
Beginnen könnte man z.B. damit, ihm zu untersagen, sich weiterhin als "Sprecher" zu bezeichnen. Dessen Amtszeit lief nämlich am 05.02.2016 ab und verlängert sich nicht automatisch bis zur Neuwahl, welche bekanntlich bisher nicht statt gefunden hat!
Felix Vogt, 1.3.2016
Anlage: Rede des Alterspräsidenten zur 16. Bundesversammlung am 27.02.2016
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P.S.
Die Revisionsverhandlung in Sachen Mitgliederliste für den 24. 3. 2016, 10 h, angesetzt wurde. Diese Terminansetzung wird vom Anwalt als gutes Zeichen gewertet. Zumindest zeigt sie, dass die Forderung auf Herausgabe der Liste nicht ganz abwegig ist und darüber ernsthaft verhandelt werden muss.
F.Volk, 1.3.2016
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J.Š.1.3.2016
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