Jan Šinágl angažovaný občan, nezávislý publicista

   

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Kublov: Po stopách J. L. Zvonaře
út dub 30 @09:00 -
KS Zlín: Kauza Slopné - rozsudek?
út dub 30 @13:15 -
OS Praha 2: Robert Tempel - odškodné
so kvě 11 @08:00 -
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so kvě 11 @18:00 -
KONCERT MARIE BURMAKY V PRAZE

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Citát dne

Karel Havlíček Borovský
26. června r. 1850

KOMUNISMUS znamená v pravém a úplném smyslu bludné učení, že nikdo nemá míti žádné jmění, nýbrž, aby všechno bylo společné, a každý dostával jenom část zaslouženou a potřebnou k jeho výživě. Bez všelikých důkazů a výkladů vidí tedy hned na první pohled každý, že takové učení jest nanejvýš bláznovské, a že se mohlo jen vyrojiti z hlav několika pomatených lidí, kteří by vždy z člověka chtěli učiniti něco buď lepšího neb horšího, ale vždy něco jiného než je člověk.

 


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Jan Šinágl,
předseda SODALES SOLONIS o.s.

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KemerovoEin russisches Einkaufszentrum brennt ab, und aus dem verzweifelten Aufbegehren vieler Bürger wird - wie immer – Unterwerfung

… Der Gouverneur entschuldigt sich für die Katastrophe – allerdings beim angereisten Wladimir Putin, nicht bei den Angehörigen vor der Tür. Die verunglimpft er als "politische Unruhestifter". Und sein Stellvertreter, der schließlich den Weg in die Menge wagt und später sogar niederkniet, wirft dem hinterbliebenen Igor Wostrikow "PR zu eigenen Zwecken" vor. Eine Senatorin in Moskau findet Worte des Mitgefühls – für "unseren Führer Wladimir Putin". Der Kreml selbst sagt: Das Spiel mit den Opferzahlen könnte eine bewusste "Provokation" aus Amerika sein. Die Demonstrationen seien kein Aufschrei vergessener Bürger, sondern eine Verschwörung gegen Russland. ...

… Rassim Jaralijew, grauer Bart, kaukasische Pelzmütze, Anwalt. Vor Jahren hat er versucht, in Kemerowo als Unternehmer Fuß zu fassen. Was er dabei erlebte, ließ ihn zum Menschenrechtler werden. Jaralijew dreht sich zu dem Einkaufszentrum um. "Schauen Sie: keine Außentreppen, keine Feuerleiter, kaum Fenster." So was hätte nie gebaut werden dürfen. "Uns fehlen verbindliche Normen und ein Verantwortungsgefühl gegenüber den Bürgern. Ständig werden unsere Gesetze verändert, sie widersprechen einander."

... Der Gouverneur, dessen Amtsende lang vor der Katastrophe beschlossen war, erklärt schließlich den Rücktritt – ohne ein Wort der Entschuldigung an die Hinterbliebenen. Keine drei Tage später wird er zum Abgeordneten ernannt.

... Die Katastrophe von Kemerowo zeigt nicht nur, wie wenig die Mehrheit in einem korrupten System zählt. Sie legt auch das Verhältnis des Staates zum Bürger offen. Viel ist jetzt von wlast die Rede: Wörtlich übersetzt bedeutet es "Macht", aber das Wort meint mehr. Es beschreibt die asymmetrische, diffuse Machtbeziehung zwischen Staat und Russen. Passiert Gutes, war’s der Präsident. Geschehen Katastrophen, klagen die Bürger eine gesichtslose Macht an, die wlast.

... "Jeder Beamte träumt davon, so zu klauen wie Putin", schreibt Igor Wostrikow, Anfang 30, im Internet und bricht das Tabu. Er hat bei dem Brand drei kleine Kinder, Frau und Schwester verloren. Bis dahin ein treuer Anhänger der Politik des Präsidenten, gehört er jetzt zu jenen, die zum Protest aufrufen. "Meine Familie gibt es nicht mehr", schreibt er. "Schuld daran ist das Regime in diesem Land."

... Erstmals seit Beginn der Ära Putin erlebt Kemerowo eine nicht genehmigte Demonstration dieses Ausmaßes. Viele überwinden ihre Angst: Was ist passiert? Warum sind ganze Familien verbrannt? Schafft die wlast wirklich Leichen in ein Kühlkombinat, um die wahren Opferzahlen zu vertuschen?

... Jaralijew bat um die Opferliste, aber niemand konnte sie ihm geben. Er wollte wissen, wie viele Personen identifiziert seien, auch das wusste zunächst niemand. Also spricht er auf der Demonstration, weil er glaubt, nur durch öffentlichen Druck lasse sich die Lüge von der Wahrheit trennen. Wer ist schuld? Die, die verhaftet wurden? Jaralijew sagt: "Ein Sündenbock findet sich immer, so kann man die anderen füttern und beruhigen."

... Die Familien erhalten prompt ihre Entschädigung, etwa 71.000 Euro pro Opfer. In Kemerowo kehrt nach dem Aufbäumen das Leben in alte Bahnen zurück. Fünf Tage nach der Katastrophe brennt es wieder, in einem Wohnhaus, niemand kommt um. Die Wut schleift sich ab zur gewohnten Apathie. Der Hinterbliebene Igor Wostrikow weiß offenbar auch nicht, was er glauben soll. War er am Anfang als harscher Kritiker des Präsidenten aufgetreten, macht er nun eine Kehrtwende: „Der Katastrophenschutz sei schuld, und die Angehörigen seien "manipuliert" worden, genau wie die Demonstranten auf dem Kiewer Maidan.

Der Samstag kommt, der Tag der Demonstration. Es herrschen minus elf Grad. Polizisten harren rund um den Sowjetplatz aus, der Platz vor der Stadtverwaltung ist gesperrt, Metalldetektoren warten. Es lassen sich blicken: zwölf Menschen.

Politik – Alice Bota

Mitarbeit: Lena Sambuk www.zeit.de/audio

64 Menschen sterben am 25. März in Kemerowo, durch Feuer und Korruption

Der ganze Artikel:

http://www.zeit.de/2018/15/kemerowo-brand-einkaufszentrum-russland-korruption-protest

 

J.Š. 14.4.2018

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