Das Urteil des Gerichts (ab 36:15 Min.) ist ein unglaubliches Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Dieser erschütternde Dokumentarfilm ist all jenen gewidmet, die trotz ihres schweren Schicksals an ihm mitgewirkt haben. Der Mensch hat das Recht, bis zum Tod zu leben, und nicht, den natürlichen Tod zu überleben und bis zum letzten Moment allein zu leiden. Doch am Ende gibt es Hoffnung. J.Š
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Dem Sterben zum Trotz | Video verfügbar bis 26.11.2022
90 Prozent der Kosten, die ein Mensch über sein Leben hinweg bei den Krankenkassen verursacht, entstehen im letzten Jahr seines Lebens. Ein Geschäft, das sich jährlich auf Milliarden von Euro beläuft. Diesen Markt haben inzwischen auch Großinvestoren für sich entdeckt und stecken Unmengen an Kapital in den Aufbau und die Übernahme von Kliniken und Pflegeeinrichtungen.
An der Spitze der Kliniken sitzen ausgebildete Gesundheitsökonomen, die die Kliniken und Einrichtungen rentabel halten sollen. Statt Behutsamkeit und Fürsorge für die Menschen stehen aufwändige und rentable Therapien an oberster Stelle. Die Belastung durch die Corona-Krise hat die Kosten noch einmal in die Höhe getrieben, aber auch den Umgang mit Intensivmedizin auf den Prüfstand gestellt. Die Frage danach, welche Kosten berechtigt sind oder welche medizinische Behandlung sinnvoll ist, wurde durch Covid19 noch einmal verschärft.
Größte Not bei Patienten, Pflegekräften und Ärzten
"Die Story im Ersten: Dem Sterben zum Trotz" deckt auf, wie ein System entstanden ist, das den Menschen aus dem Blick zu verlieren scheint und verheerenden Druck und größte Not bei Patienten, Pflegekräften und Ärzten auslöst.
Welche Folgen die Ökonomisierung des Gesundheitssystems hervorgebracht hat, macht sich besonders bei den Menschen bemerkbar, die am ältesten und schwächsten sind. Unnötige Operationen, exzessive Blutreinigungen und quälende Therapien ohne Ziel sind bundesweit keine Einzelfälle mehr – denn das Gesundheitssystem bezahlt die Krankenhäuser nach Aufwand. Ärzte werden durch die Krankenhausverwaltung unter Druck gesetzt, mehr zu operieren und Chefärzte mit Bonusverträgen gelockt. Deshalb sterben in Deutschland immer mehr Menschen an Apparaten – mittlerweile wird etwa jeder dritte Sterbende noch beatmet. Die Anzahl der Patienten, die noch operiert wurden stiegen zwischen 2007 und 2015 um 21 Prozent, Dialyse um 30 Prozent und dauerhafte Luftröhrenschnitte um 16 Prozent. „Eine Vielzahl dieser Behandlungen am Lebensende geschieht sogar gegen, oder zumindest ohne den ausdrücklichen Willen der Menschen“, sagt der Palliativarzt und Kritiker Mathias Thöns im Gespräch mit der Autorin Alexandra Hardorf.
Hardorf ist die Autorin des Films, doch sie ist auch Mutter und Tochter. Nahe der holländischen Grenze, bei ihrer eigenen Familie, setzt sich die Autorin zuerst mit den Herausforderungen für ein würdevolles Ableben auseinander. Ihr Schwiegervater Hans (76) hat eine Krebserkrankung hinter sich und ein sehr schwaches Herz. Bei einer Routineuntersuchung wird dann ein Aneurysma im Bauch entdeckt. Die Diagnose: nicht operabel, ein Todesurteil. Nach Gesprächen mit dem behandelnden Arzt fällt die Familie eine Entscheidung. Wenn das Gefäß platzt, sollen keine lebenserhaltenden Maßnahmen eingeleitet werden, denn ein würdevolles Leben wäre dann aus Hans‘ Sicht nicht mehr möglich. Die deutsch-holländische Familie beschließt, wenn überhaupt, einen holländischen Notdienst im Notfall zu rufen. Denn in Deutschland erfolgt automatisch, anders als in Holland, die Intensivmedizin bei der Einlieferung ins Krankenhaus. Schläuche, Kabel, Monitore - das möchte Hans, wie viele andere Menschen in Deutschland, nicht.
Welche Dokumente sind im Ernstfall wichtig?
Von hier aus startet Alexandra Hardorf ihre investigative Recherche. In einfühlsamen Interviews mit traumatisierten Menschen und ausdrucksstarken Bildern nähert sie sich individuellen Schicksalen genauso wie den komplexen Strukturen des deutschen Gesundheitssystems. "Die Story im Ersten: Dem Sterben zum Trotz“ fragt: Wann ist es Zeit, eine Therapie abzubrechen? Wie kann ich meinen letzten Willen durchsetzen? Und wer profitiert davon, wenn trotzdem immer weiter therapiert wird?
Die Dokumentation trifft Ärzte, Aussteiger und Informanten, Betroffene, Kritiker und Befürworter unseres Gesundheitssystems, um die Strukturen offenzulegen, die dazu führen können, dass einzelne Menschen und ganze Familien leiden. Auf ihrer Reise trifft die Autorin aber auch Menschen, die ihr helfen sich gut abzusichern. So zeigt der Film, welche Dokumente im Ernstfall wichtig sind, worauf man im Krankenhaus achten sollte und was jeder Einzelne einfordern darf.
Ein Film von Alexandra Hardorf
Eine Bremedia Produktion im Auftrag von Radio Bremen für Das Erste.
Diese Sendung ist online first ab 26. November 2021 und danach zwölf Monate lang in der ARD Mediathek verfügbar.
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Weltweit sterben jedes Jahr 6 Millionen Kinder an Hunger. Einer von neun Menschen auf der Welt (795 Millionen) ist unterernährt. Die große Mehrheit der hungernden Menschen lebt in Entwicklungsländern, wo 12,9 Prozent der Bevölkerung unterernährt sind. In Asien hungern die meisten Menschen - zwei Drittel der Bevölkerung. Verhält sich eine fortschrittliche Zivilisation so?
Wundern wir uns nicht, dass die Krebsbehandlung nach der Methode von MUDr. Karel Fortýn in den Boden getrampelt wurde - mit billigen, schnellen und bewährten Behandlungsmethoden ist kein Geld zu verdienen...
Jan Šinágl, 1.12.2021
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Über Verhältnisse im tschechischen Gesundheitswesen
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Martin Hampejz, LN 4.12.2021: Injektionen, ein Ticket in den Himmel
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